In der SPÖ schaukelt sich der Konflikt zwischen der Bundespartei und der burgenländischen Landespartei immer weiter hoch. Am Abend wusste die Tageszeitung "Österreich" zu berichten, das Burgenland habe die Überweisung der Zahlungen an die Bundespartei gestoppt. Von den Mitgliedsbeiträgen werden 30 Prozent an die Bundespartei überwiesen.

"Rate wurde gerade erst überwiesen"

Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung dementierte Burgenlands Landesgeschäftsführer Roland Fürst den Bericht und zeigte sich empört über die – aus seiner Sicht – lancierte Behauptung. "Erst vorgestern haben wir die Rate überwiesen", so Fürst. In einem Vieraugengespräch habe er Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch deutlich gemacht, dass es sonderbar sei, dass mit Mitteln der burgenländischen SPÖ die antiburgenländische Kommunikation der Bundesparteichefin mitfinanziert werde.

"Schockiert" über Bruch der Vertraulichkeit

"Genosse Deutsch hat hier offensichtlich etwas grob missverstanden, denn erst gestern ist die Rate überwiesen worden", so Fürst im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. "Vielleicht hatte er noch nicht die Zeit, die Bankeingänge zu überprüfen." Die Einstellung der Zahlungen könne man gar nicht über Nacht veranlassen, dafür bedürfe es der Zustimmung der Gremien. 

Sehr wohl habe er Deutsch darauf hingewiesen, dass es "sehr viele kritische und empörte Reaktionen von unseren Mitgliedern und Funktionären gab. Die Mitglieder haben die Frage gestellt, warum sie mit ihrem Mitgliederbeitrag die derzeitige Kommunikation der Bundespartei mitfinanzieren müssen. Das habe ich Christian in einem Vieraugengespräch am Telefon mitgeteilt", so Fürst in einer schriftlichen Aussendung, die in den Abendstunden nachgereicht wurde.

"Ich bin ehrlich gesagt schockiert, dass dieser vertrauliche Gesprächsinhalt jetzt so verzerrt an die Öffentlichkeit gegeben wurde. Es wäre im Interesse aller dringend geboten, wieder zu einer sachlichen Gesprächsebene zurückzukehren und wie vereinbart die nötige Diskussion am Mittwoch im Präsidium zu führen."