Michael Madl,Anel Hadzic und Aleksandar Todorovski lassen - mehr als ein Jahr nach ihrem Verkauf - die Kassen bei Sturm Graz noch einmal klingeln. Nicht sehr - aber immerhin. Die drei waren nämlich für Österreich, Bosnien/Herzegowina bzw. Mazedonien in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 involviert. Sturm stellte alle drei Spieler für Qualifikationsbewerbe frei - und bekommt dafür jetzt 64.418,95 Euro. Dass Madl und Todorovski gar nicht und Hadzic kaum gespielt hat, Madl nicht im Euro-Kader von Österreich und Bosnien und Mazedonien nicht bei der Europameisterschaft waren ist in dieser Rechnung völlig egal. Aber nicht nur Sturm profitiert, auch andere Vereine aus Österreich bekommen Geld von der UEFA.

Die Wiener Clubs Austria und Rapid haben aus heimischer Sicht von den Abstellungen ihrer Spieler für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich am meisten profitiert. Wie die UEFA am Donnerstag bekannt gab, streifen die Violetten etwas über 250.000 Euro ein, der Erzrivale erhält knapp 232.000 Euro. Insgesamt sechs Bundesligisten naschen aus dem in Summe 150 Mio. Euro fassenden Topf mit.

Prämien werden für die Abstellung der Spieler während der EM-Qualifikation und der Endrunde selbst vergeben. 2012 lag die Gesamtsumme der Gelder noch bei 100 Millionen, für das Kontinentalturnier 2020 sollen es gemäß der Übereinkunft der UEFA mit der Vereinigung der europäischen Fußball-Spitzenclubs (ECA) dann 200 Millionen sein.

Nach den Wiener Traditionsclubs folgen Red Bull Salzburg (194.119), Sturm Graz (64.418) und die SV Ried (30.643). Der SV Mattersburg erhielt als sechster österreichischer Profiteur noch knapp 8.800 Euro. Bei der EM selbst waren mit Robert Almer (Austria) und dem Slowaken Jan Novota (Rapid) nur zwei Akteure aus der Bundesliga dabei. Für die Qualifikationsphase alleine vergab die UEFA jedoch 50 Mio. Euro - unabhängig davon, ob sich das betreffende Nationalteam auch für Frankreich qualifizierte.

Den höchsten Betrag aller Vereine streift Juventus Turin ein. Knapp 3,5 Mio. Euro kassiert Italiens Meister. Juventus war wie Liverpool mit je zwölf Spielern am stärksten bei der EM vertreten. Die Reds erhalten deshalb fast 3,4 Mio. Euro.