Im Sommer 2013 war Philipp Zulechner bereits im Visier des SK Sturm. Der Transfer von Horn nach Graz ist damals nicht zustande gekommen, weil Robert Beric geholt wurde. Für Zulechner bedeutete dies: Grödig statt Graz. Der Wiener wechselte zu den Salzburgern und sagt heute: „Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung.“
31 Spiele und 15 Tore später wechselte er nach Freiburg, wurde dann zur Wiener Austria und zu den Young Boys Bern verliehen und steht mit drei Jahren „Verspätung“ doch bei Sturm unter Vertrag.

In Deutschland und der Schweiz lief es nicht rund für den 26-Jährigen. Eine Viruserkrankung, eine kuriose Vertragsklausel bei Bern bzw. kleinere Blessuren bremsten Zulechners Karriere. Das alles ist abgehakt. Bei Sturm möchte er durchstarten, an seine alten Leistungen anschließen. Das Cup-Spiel gegen Bad Wimsbach musste der Wiener aufgrund von Adduktorenproblemen noch auslassen. Im Testspiel gegen Pernegg am vergangenen Samstag lief Zulechner erstmals im Sturm-Trikot auf und erzielte beim 6:0-Sieg vier Tore. „Ich habe die Vorbereitung nicht mitgemacht und deshalb Aufholbedarf. Jetzt bin ich aber fit und fühle mich bereit für einen Einsatz in der Bundesliga“, sagt Zulechner. Er versucht, sich mit guten Leistungen im Training in die Startformation zu drängen, weiß aber, dass dies aufgrund des aktuellen Erfolgslaufs sehr schwierig wird.

Tabuthema

Ein wichtiger Grund für Sturms Höhenflug ist nach Ansicht Zulechners der Zusammenhalt unter den Spielern. „So eine gute Atmosphäre habe ich noch in keiner Mannschaft erlebt. Das ist schon etwas Besonderes hier in Graz“, sagt der 26-Jährige. Über den Titel wird trotz allem nicht gesprochen. „Warum auch, wir haben erst zehn Runden gespielt. Aber klar ist, dass wir die Tabellenführung so lange wie möglich verteidigen wollen“, sagt Zulechner, der seinen Teil dazu beitragen möchte.