Die Aussicht auf den Wörthersee. Das war das wichtigste Kriterium für die Kärntenfans Karoline und Christian Rohrmoser für ihre Entscheidung, ein nur 500 Quadratmeter großes Grundstück auf einer Anhöhe in Pörtschach zu kaufen.

Interessanterweise hatte der Vorbesitzer die Freude daran verloren, weil durch einen vorgelegten Neubau gerade diese Aussicht plötzlich nicht mehr gegeben war. „Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken, weil wir sofort die Idee eines Turmbaus hatten“, erzählt Christian Rohrmoser, der seit 20 Jahren ein eigenes Holzbauunternehmen in Viehhofen im salzburgerischen Glemmtal führt. Das Glück war ebenfalls auf ihrer Seite, denn: Im Bebauungsplan waren drei Stockwerke zugelassen und damit der Weg zum Turmbau geebnet.

Ein Lift muss sein

Die geeigneten Architekten fand man in Sonja Hohengasser und Jürgen Wirnsberger, den Rohrmoser seit einer Zusatzausbildung in Holzbauarchitektur auf der Kunstuniversität in Linz kennt. Eine gute Voraussetzung also für eine angenehme, harmonische Zusammenarbeit. Seitens der Bauherren gab es einige Pflichtvorgaben, wie etwa den Einbau eines Liftes.

Immerhin hat man, den Keller mit eingerechnet, vier Stockwerke zu bewältigen. „Man wird schließlich älter und das Treppensteigen könnte dann zum Problem werden“, erklärt Rohrmoser. Getestet wurde der Lift sozusagen familienintern. „Mein Vater sitzt im Rollstuhl und war daher als Testperson bestens geeignet.“ Alle Räumlichkeiten, natürlich auch WC und Dusche, sind barrierefrei zugänglich.

Fixe Vorgabe war auch ein Wellnessbereich mit Sauna. „Gerade in der Übergangszeit unverzichtbar“, findet Karoline.

Sichtbares Holz

Was die Materialien für den Turmbau betrifft, waren sich Architekten und Bauherren schnell einig: Möglichst viel sichtbare Holzoberfläche sollte es sein. Die Außenfassade besteht aus widerstandsfähigem und unbehandelten Lärchenholz, die Innenwände aus Fichte, die in Form von zehn Zentimeter dicken Massivholzplatten angeliefert wurden. „Für die Aufstellung benötigte man nur ein paar Tage, die Lärchenverschalung wurde später angebracht“, erzählt Rohrmoser. Gedämmt wurde mit Mineralwolle. Ein kleines Extra sind die Jalousien, die aus Kieferholz gefertigt sind. Thermisch vorbehandelt, damit sich das Holz durch Temperaturschwankungen nicht verzieht.

Für ein angenehmes Raumklima sorgt eine neuartige Luftwärmepumpe, die sowohl heizt als auch kühlt. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, wurde aber auch ein Kamin errichtet.

Herzstück des Turms ist aber die Terrasse. „Die Aussicht auf den See und den Pyramidenkogel ist überwältigend“, sind sich die Bewohner einig. Konzipiert war der Turm ursprünglich nur als Sommerresidenz. „Es lässt sich hier auch gut ganzjährig leben.“ Mittlerweile wurde auch ein zweiter Turm auf dem Grundstück errichtet, den die Rohrmosers zum Verkauf anbieten. Kostenpunkt: Rund 400.000 Euro.