Das Gute vorweg. „Sturm steckt maximal in einer Miniwuzzi-Krise.“ Und: „Die Spieler haben das Kicken nicht verlernt.“ Diese zwei Aussagen kommen von keinem geringeren als Sturm-Legende Mario Haas. Der – seit gestern – 41-Jährige kennt die Mechanismen, die sich beim SK Sturm aufgrund der fehlenden Ergebnisse in Gang setzen werden oder bereits in Gang gesetzt wurden.

Trainerteam & Mannschaft

Haas sagt klipp und klar: „In dieser schwierigen Phase braucht es keine g’scheiten Einflüsterer – weder von innen noch von außen. Das können nur das Trainerteam und die Mannschaft gemeinsam lösen, sonst niemand. Man muss in der Kabine ehrlich und offen aussprechen, was derzeit gut läuft und was weniger gut läuft.“ Die Beteiligten selbst wissen am besten, wo sie ansetzen müssen, um Verbesserungen zu erzielen. Deshalb möchte auch er sich mit gut gemeinten Ratschlägen zurückhalten. Einige Punkte sind dem langjährigen Fußballer, der auch einige sportlichen Krisen überstehen hat müssen, aufgefallen. Und Haas beginnt beim zwölften Mann, den Anhängern. „Die Fans sind bisher sehr geduldig gewesen. Aber sehen auch, wenn nicht alle hundert Prozent geben“, sagt Haas.
In solch einer Phase kristallisiert sich auch heraus, welche Spieler in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen. Mitläufer werden gnadenlos aufgedeckt. „Sturm Graz bedeutet Druck“, sagt Haas und erklärt: „Bei kleinen Vereinen kümmert es wenige, wenn es nicht läuft, bei Sturm wird das doppelt und dreifach besprochen und diskutiert. Profis müssen das aushalten. Wer das nicht schafft, kann nicht bei Sturm spielen.“

Laufen & kämpfen

Haas regt an, den einfachen Fußball zu spielen. „Jetzt braucht es den geraden Pass, hohe Laufbereitschaft, den totalen Einsatz in jedem Zweikampf und den Willen, Fehler der Mitspieler auszubessern. Du kannst ruhig einen A....fußball spielen. Nur das Tor muss her. Du musst die Müdigkeit ausblenden“, sagt Haas, Rackern statt glänzen sollte also das Motto für die kommenden Spiele lauten. Und das Gute hinten nach: „Es ist gut, dass die Austria kommt und nicht ein vermeintlich kleiner Verein“, sagt Haas.

PETER KLIMKEIT