So trocken und mild der Winter war, das heurige Frühjahr war nass und verhältnismäßig kühl. Große Probleme bereitete wieder der Spätfrost, obwohl das Wachstum von Bäumen und Sträuchern in diesem Jahr enorm ist. Pilzkrankheiten und Schädlinge greifen um sich. Hier sind die größten Sorgen der Gärtnerinnen und Gärtner und die Maßnahmen, die sie setzen sollten:

Schnecken. Die Schnecken sind im Anmarsch oder sogar schon da, denn die feuchte Witterung lässt die Populationen explodieren. Langfristig viele Oasen für Nützlinge schaffen (Laub liegen lassen für Laufkäfer, Gehölzhaufen für Igel und Blindschleiche), aber kurzfristig Bioschneckenkorn streuen. Aufpassen: Es gibt seit einigen Jahren ein neues, regenfesteres Korn, das blitzblau ist und viel geringer dosiert werden kann (Neudorff-Ferramol compact, Compo Bioschneckenkorn oder Solabiol Schneckenkorn). Auf einen hohen Eisen-III-Phosphat-Anteil achten. Auf den Komposthaufen streuen, im Gemüsegarten und punktuell auch in Blumenbeeten und Blumenwiesen ausbringen. Die Produkte sind sehr ergiebig, fünf Gramm pro Quadratmeter genügen.

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Pilzkrankheiten. Die ersten braunen Blätter bei Obstbäumen sind schon da, wenn die Temperaturen steigen, wird bald wieder der Mehltau auftauchen. Kranke Pflanzenteile werden zwar nicht mehr gesund, aber mit Schachtelhalm-Präparat, dem neuen Grundstoff Lecithin und Natrium-Hydrogen-Carbonat (Backpulver), kombiniert mit Mikroorganismen ("Plants"), kann man eine weitere Ausbreitung rasch und effektiv eindämmen. Kranke Teile, die komplett durch Spitzendürre (Monilia) abgestorben sind – dieses Jahr ganz extrem bei Marille und Kirsche – bis ins gesunde Holz zurückschneiden.

Unkrautwuchs. Auch wenn es relativ kühl war, das Wachstum ist jetzt enorm. Auch jenes von Unkräutern. Möglichst rasch die Beete säubern, damit Gemüse oder Zierpflanzen nicht von Giersch und Co. unterdrückt werden. Solange die Erde noch feucht ist, lässt sich das Beikraut auch rasch entfernen.

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Keine Blüten, keine Fürchte. Die Spätfröste haben den Obstbäumen ziemlich zugesetzt. Bei Marillen und Kirschen gibt es gewaltige Einbußen. Aber auch Ribiseln und Stachelbeeren sind betroffen und im Ziergarten gibt es große Rückschläge. Viele Hortensien bleiben heuer wieder ohne Blüte und so manche "winterharte" Pflanzen hat es bei den letzten Frösten doch noch erwischt. Im Freien überwinterte Oleander oder Palmen sind nun oft vertrocknet. Hier heißt es noch abwarten und schauen, ob und wo sie austreiben.

Gemüse wächst nicht. Nachdem das Gartenjahr im März extrem flott begonnen hat, legte der Gemüsegarten eine Vollbremsung hin. Ob Erbsen, Bohnen, Gurken oder Paradeiser – oft wuchsen sie gar nicht oder kümmerten vor sich hin. Keine Sorge: Auch wer erst Ende Mai pflanzt, wird den Rückstand rascher aufholen, als man denkt. Dahinkümmernde Pflanzen sollte man mit Brennnessel-Extrakt und Mikroorganismen ("Roots") unterstützen. Oder – nochmals setzen oder säen. Die neue Saat wächst viel vitaler.