Es war einmal: ein kleiner Selbstversorgergarten mit schmuckloser Rasenfläche direkt an einer Landstraße in der Umgebung von Graz. Ein kleines Biotop hatten Anni Jausner und ihr Mann Josef hier schon vor 20 Jahren angelegt, von einem Schwimmteich war man dabei allerdings weit entfernt.

Genau davon träumte das Paar aber, als es sich vor sieben Jahren gemeinsam mit der Garten- und Landschaftsarchitektin Agnes Fedl an die komplette Umgestaltung des nur etwa 450 Quadratmeter großen Areals vor dem Gemüse- und Obstgarten machte. Das geniale Konzept: Mit dem Aushubmaterial für den neuen Teich in organisch geschwungener Form wurde ein Lärmschutzhügel zur Straße hin errichtet, der durch fein verarbeitete Natursteinschlichtungen aus Stainzer Hartgneis gestützt und terrassiert wurde - alles reine Handarbeit durch den Hausherrn, der an diesen Steinschlichtungen in Summe ein ganzes Jahr gearbeitet hat. Immergrün und Farne aus dem Wald geben hier den Grundton an, diverse Sorten von japanischem Ahorn, Kirschlorbeer, Chinaschilf, Strauchpfingstrosen, Ballhortensie und Herbstanemonen erzeugen ein harmonisches Bild, in dessen Zentrum eine Hängeulme aus dem Altbestand steht. Hier wurde ein schattiger Sitzplatz installiert, neben dem auch gleich die Quelle für den Schwimmteich entspringt. Was hier als verspielter Wasserlauf beginnt, endet (über eine Stahlplatte geführt) als Wasservorhang im Teich. Das macht einerseits den Badegästen Spaß, sorgt andererseits aber (gemeinsam mit einigen Sprudlern rund um den Teich) für die Oberflächenbewegung des Wassers, die die Qualität des biologischen Systems absichern helfen soll.

Die Abgrenzung zu den Nachbarn hin war ebenfalls ein Thema. Fedl plante gemeinsam mit dem Hausherrn Lärmschutzpaneele aus Lärchenholzbrettern, die in Edelstahlstehern eingespannt wurden. Damit die Wand nicht zu hoch wirkt, wurde der obere Abschnitt mit Glaselementen besetzt. Die Besonderheit bei dieser Konstruktion: Sie ist, wie alle Edelstahlarbeiten im Garten Jausner, vom Hausherrn selbst gemacht.

© Agnes Fedl


Neben silbrig glänzenden Rosenrankhilfen, der Gartendusche und den Handläufen fällt da zum Beispiel noch eine Sprossenbank gleich beim Hauseingang auf. Oder die Sitzgarnitur unter der ebenfalls selbst entworfenen und gebauten Gartenlaube. „Ich wollte immer Kunstschmied werden“, sagt der Hausherr, „mein Vater war aber dagegen.“ Die künstlerische Arbeit mit Metall hat ihn trotzdem ein Leben lang begleitet. Das Material seiner Wahl ist dabei Edelstahl geworden, aus dem er mittlerweile auch Dekoratives zaubert, das stark an filigrane Goldschmiedekunst erinnert, wie etwa die mehrarmigen Kerzenleuchter, an denen er gerade arbeitet. Aber das ist eine andere Geschichte, eine, die man sich am besten vom Hausherrn selbst in der Laube erzählen lässt.

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