Der Winter hielt uns lange festumklammert, trotzdem wird die Nacktschnecke den Gartenfans auch heuer wieder Kopfzerbrechen bereiten.  „Das vermehrungsfreudige Weichtier frisst vor allem junge Gemüsepflanzen und die zarten Neutriebe der Stauden binnen kurzer Zeit kahl", sagt Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Initiative „Natur im Garten“. Absammeln ist ihrer Meinung nach nicht nur eine effiziente und die schonendste Methode, sich von den unliebsamen Gästen zu befreien, sondern auch die ideale Prävention im Frühjahr: "Sammeln Sie jetzt die Eigelege der Nacktschnecken aus dem vorigen Herbst ab. Diese finden sich oft in Ritzen, unter flachen Steinen oder Brettern, wo es schön feucht und geschützt ist. Je mehr Eier und Jungtiere Sie bereits im zeitigen Frühjahr erwischen, desto weniger Generationen folgen im Laufe der Saison nach."

Schneckenkorn: Wenn schon, dann jetzt

Schneckenkorn sollte möglichst vermieden werden. Der in vielen Schneckenkörnern enthaltene Wirkstoff Metaldehyd kann nämlich auch das Leben anderer (nützlicher) Tiere, wie den Tigerschnegel, im Garten gefährden! "Wenn überhaupt, verwenden Sie ausschließlich biologisches Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat", sagt Batakovic und ergänzt: "Der Vorteil, wenn Sie biologisches Schneckenkorn an den ersten frühlingshaft warmen Tagen ausbringen, besteht darin, dass die Spanische Wegschnecke noch kaum andere Nahrungsquellen findet und sich ziemlich sicher auf die Köder stürzen wird. Viele einheimische, harmlose Nacktschneckenarten schlüpfen später als die Spanische Wegschnecke und werden durch das zeitige Ausbringen des biologischen Schneckenkorns geschont." Im Naturgarten haben Pestizide und Gift aber sicher nichts verloren. Der große Vorteil: "Im Naturgarten fällt die Schneckenplage meist weniger schlimm aus, da dort nützlingsfördernde Strukturen auch den natürlichen Schneckenjägern Platz bieten. Neben dem Igel zählen auch Glühwürmchen und Laufkäfer zu den Schneckenvertilgern", weiss die Expertin.

Ganz schön nützlich: der Tigerschnegel
Ganz schön nützlich: der Tigerschnegel © Natur im Garten/Barbara Schrattenholzer

Als besonders wertvoll habe sich bei der Bekämpfung von Schnecken der Tigerschnegel entpuppt. "Diese bis 20 Zentimeter lange Nacktschneckenart frisst nämlich keine frischen Pflanzen, sondern Pflanzenreste, Aas, Pilze und – ganz wichtig – andere Nacktschnecken und mitunter deren Eigelege." Tigerschnegel bevorzugen feuchte Hohlräume, Totholzstrukturen und nutzen Klettermöglichkeiten wie Mauern oder Bäume für die Paarung. Der beste Tipp für Gärtner lautet also: "Fördern Sie Nützlinge, um Schädlinge auf natürliche Weise in den Griff zu bekommen und errichten Sie zur Sicherheit Schneckenzäune, um die Gemüsebeete zu schützen.“