In den kalten Wintermonaten ist das Risiko für Verbrennungs- und Verbrühungsunfälle bei Kindern besonders hoch. Wenn die Temperaturen fallen, steigt das Bedürfnis der Menschen nach Wärme und Licht: Tee, Suppe, Kerzenlicht und Kekse backen gehören zum Winter einfach dazu – können jedoch auch schmerzhafte und behandlungsintensive Verbrennungen und Verbrühungen verursachen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit appelliert an alle Betreuungspersonen, besonders vorsichtig im Umgang mit Wasser- und Teekochern sowie heißen Flüssigkeiten am Herd zu sein. Besonders Kinder laufen in den Wintermonaten Gefahr, thermische Verletzungen zu erleiden. 

90 Prozent passiert im Haushalt

Mehr als 90 Prozent aller thermischen Verletzungen von Kindern ereignen sich im Haushalt. Ein wesentlicher Schritt zu ihrer Vermeidung besteht daher darin, für eine sichere häusliche Umgebung zu sorgen. „Überprüfen Sie jeden Raum im Haus auf mögliche Verbrennungsrisiken für Kinder. Wasserkocher beispielsweise sind eine häufige Ursache für Verbrühungsunfälle. Die Geräte selbst und auch das Kabel müssen sich daher immer außerhalb der Reichweite von Kindern befinden“, rät Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereich Sport- und Freizeitprävention im KFV. Ebenso sollten Gefäße mit heißen Flüssigkeiten nie an der Tischkante abgestellt werden. Ihr Inhalt reicht aus, um Verbrühungen von rund 30 Prozent der Körperoberfläche eines Kleinkindes zu verursachen. 

Brandgefährlich für Kinderhaut

„Kinderhaut ist deutlich dünner als die Haut von Erwachsenen, weshalb Verbrühungen und Verbrennungen für sie oft mit dramatischen Folgen verbunden sind“, warnt Lars-Peter Kamolz, Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Medizinischen Universität Graz. Sollte es trotz aller getroffenen Sicherheitsvorkehrungen dennoch einmal zu einem Unfall kommen, ist daher rasche Hilfe erforderlich. Bei kleineren Verbrennungen ist eine Kühlung mit Wasser sinnvoll. „Eine Temperatur von ca. 20°C ist dabei ideal - kaltes Wasser, Eis oder Coolpads vermeiden, da dies die Gewebeschäden noch verschlimmern kann“, so Kamolz.

Bei großflächigen Brandverletzungen sollte eine Kühlung aufgrund der Gefahr einer Unterkühlung des Patienten unterbleiben. Brandverletzte Patienten kühlen rasch aus, den Verunfallten daher stets Warmhalten. Verbrennungen und Verbrühungen bei Kleinkindern oder Säuglingen sollten immer ärztlich begutachtet werden, auch wenn sie kleinflächig sind bzw. oberflächlich erscheinen. Bei großflächigen Verletzungen muss umgehend die Rettung (Notruf: 144) alarmiert oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.