Sieben große Zentralbanken haben in einem Bericht wichtige Ausgangsbedingungen für die Ausgabe von eigenen digitalen Währungen gestellt. Dabei geht es auch darum, nicht den Anschluss zu verlieren an richtungsweisende Projekte in China oder privatwirtschaftliche Vorstöße wie die geplante Cyber-Währung Libra von Facebook.

Zu den Grundprinzipien gehöre, dass Digitalwährungen der Zentralbanken (CBDC) mit Bargeld und anderen Formen von Geld koexistieren können, heißt es in dem von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) veröffentlichten Bericht. Die Geldwertstabilität dürfe nicht gefährdet werden. Die Digitalwährung müsse zudem Neuerungen und Effizienz im Zahlungsverkehr voranbringen.

China prescht vor

Digitalwährungen sollten zudem von den Verbrauchen leicht zu nutzen sein. Auch sollten für sie sehr geringe oder gar keine Kosten anfallen. Zu der Gruppe der Zentralbanken gehört die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB), die Schweizer Notenbank, die Bank von Japan, die Bank von England, die Bank von Kanada und die schwedische Riksbank. Dazu kommt die BIZ. Nicht dabei ist allerdings die chinesische Notenbank, die bereits in einer Pilotphase einen digitalen Renminbi testet. Damit will sie der Landeswährung auf dem internationalen Parkett einen Schub geben. Denn dort dominiert nach wie vor der Dollar.

Japans Top-Finanzdiplomat Kenji Okamura hatte zuletzt davor gewarnt, dass China sich mit seinem Vorpreschen Vorteile verschaffen wolle. Das sollte Sorgen bereiten. Für Benoit Coeure, der das BIZ-Innovationszentrum leitet, gibt es dagegen kein internationales Rennen um den ersten Platz. Es sei aber von Vorteil, wenn Zentralbanken gegenüber der Privatwirtschaft schnell aufholten und der Zeit vorauseilten. Bisher hat noch keine der beteiligten sieben Notenbanken die Einführung einer eigenen Digitalwährung beschlossen.