Die steirische Bankenlandschaft erlebt derzeit starke Umbrüche. Im April hat der Aufsichtsrat der Raiffeisen Landesbank die Fusion mit ihrer Tochter Hypo Steiermark beschlossen – die Komplettverschmelzung wird 2021 vollzogen und führt auch dazu, dass die Marke Hypo Steiermark im Laufe des nächsten Jahres von der Bildfläche verschwindet.

Bereits im November des Vorjahres hat die Steiermärkische Sparkasse angekündigt, dass sie mit ihrer bisher eigenständigen Tochter, dem Bankhaus Krentschker, fusionieren wird. Der Fahrplan steht bereits fest, wie Vorstandschef Gerhard Fabisch bestätigt. Die Fusion soll am 3. Juli über die Bühne gehen, die noch ausstehende Genehmigung der EZB sei für Mitte Juni in Aussicht gestellt worden.

Die mehr als 80 Mitarbeiter werden, wie berichtet, von der Steiermärkischen übernommen, „ich bin dankbar dafür, dass Mitarbeiter und auch Kunden diesen Schritt akzeptieren und vielfach auch wohlwollend zur Kenntnis nehmen“.

Was mittlerweile feststeht: Die traditionsreiche Marke „Krentschker“, deren Wurzeln bis ins Jahr 1923 zurückreichen, wird nicht weitergeführt. „Wir haben das lange mit Experten analysiert und sind für uns zum Ergebnis gekommen, dass die Vorteile einer Einmarkenstrategie überwiegen“, sagt Fabisch.

Neuer Name: „Steiermärkische Sparkasse Private Banking“

Mit diesem Schritt geht eine stärkere Akzentuierung der Abteilung „Private Banking“, also die Betreuung vermögender Privatkunden, einher. Man werde unter dem Namen „Steiermärkische Sparkasse Private Banking“ firmieren, die Umrüstung ist im zweiten Halbjahr geplant. Der Standort dafür wird vorerst die Grazer Hamerlinggasse, derzeit Krentschker-Zentrale, sein. Dort werden die Kompetenzen für das Private Banking gebündelt. Fabisch verhehlt aber nicht, dass man derzeit Optionen für einen neuen Standort prüft und in zwei bis zweieinhalb Jahren neue Räumlichkeiten in der Grazer Innenstadt beziehen will. Die Krentschker-Filiale am Eisernen Tor wird indes noch im vierten Quartal dieses Jahres Geschichte sein, da direkt gegenüber eine Bankstelle der Steiermärkischen zu finden ist.

"Veranlagungen sind viel anspruchsvoller geworden"

Der zweite Krentschker-Standort in der Johannesgasse in Wien wird unter dem neuen Namen weiterbetrieben. „Wien ist natürlich ein spannender Markt für uns“, so Fabisch. Durch die Fusion wachse das verwaltete Wertpapiervolumen der Steiermärkischen von drei auf vier Milliarden Euro an, davon seien 1,7 Milliarden Euro dem Bereich Private Banking zuzurechnen. Die Gründe für die Fusion seien insbesondere die Herausforderungen, die das tiefe Zinsniveau mit sich bringe, denn „Veranlagungen sind dadurch viel anspruchsvoller geworden“, so Fabisch. Auch die Regularien und die immensen IT-Investitionen seien für kleine Banken immer schwerer zu bewältigen.