Für die Überraschung des Tages sorgte am Nachmittag die Federal Reserve, die als Maßnahme gegen die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus ihren Leitzinskorridor um 0,5 Prozentpunkte senkte. Zuvor hatten Hoffnungen auf weltweit koordiniertes Eingreifen von Regierungen und Zentralbanken das Marktgeschehen geprägt. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 33,14 Einheiten oder 0,99 Prozent auf 3.371,97 Zähler.

Mit einem Plus von 1,08 Prozent auf 11.985,39 Punkte ging das deutsche Börsenbarometer DAX aus dem Tag.

Die Wiener Börse hat am Dienstag ebenfalls mit Kursgewinnen geschlossen. Der ATX stieg um 30,9 Punkte oder 1,11 Prozent auf 2.809,58 Einheiten. Nach acht Verlusttagen in Folge konnte der ATX damit wieder etwas Boden gutmachen. Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise hatten die internationalen Aktienmärkte zuletzt massiv unter Druck gebracht.

Auch das europäische Umfeld zeigte sich einheitlich im grünen Bereich. Zwischenzeitlich sorgte die Leitzinssenkung der US-Notenbank für noch höhere Kurse. Allerdings drehte der Dow Jones rasch wieder ins Minus und auch die europäischen Indizes büßten einen Großteil ihre Zugewinne ein.

Gemeinsames Vorgehen der G-7

Zuvor hatten die Finanzminister der großen Industrieländer (G-7) ihren Willen bekundet, gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise vorzugehen. Die Verbreitung des Coronavirus und die Auswirkungen auf Finanzmärkte und Wirtschaft würden genau beobachtet, hieß es in einer Erklärung der Finanzminister und Notenbankchefs im Anschluss an eine Telefonkonferenz.

Unter den heimischen Einzelwerten rückten Zumtobel mit einer Zahlenvorlage und einem Kurssprung um 8,19 Prozent in den Fokus. Der Leuchtenhersteller hat in den ersten drei Quartalen 2019/20 das Ergebnis deutlich verbessert und einen Periodengewinn von 22,2 Millionen Euro erzielt, nach einem Verlust von 6,1 Millionen Euro. Das operative Ergebnis fiel höher aus. Die Jahres- und Mittelfrist-Prognose wird trotz steigender Unsicherheiten wie Auswirkungen des Coronavirus bestätigt.

Zu den größten Gewinnern im prime market zählten auch die Titel des Luftfahrtzulieferers FACC mit plus 8,48 Prozent. Auch Frequentis fanden sich weit oben auf den Einkaufslisten der Anleger. Die Aktien des Weltmarktführers bei Sprachkommunikationssystemen für Flugsicherung kletterten 7,73 Prozent nach oben. Anteilsscheine des Flughafen Wien zogen um 6,78 Prozent an.

Andritz konnten sich im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Ergebnisveröffentlichung um 1,45 Prozent steigern. Die Analysten der Deutschen Bank haben ihre Kaufempfehlung für die Titel des heimischen Anlagenbauers sowie das Kursziel von 47,0 Euro bestätigt.

Unter Druck gerieten hingegen die Aktien der Erste Group und büßten in einem schwachen europäischen Branchenumfeld 3,09 Prozent ein. Raiffeisen verbesserten sich leicht um 0,57 Prozent und BAWAG gewannen 0,66 Prozent.