Ein Grund für den anhaltenden Ausverkauf sei die Enttäuschung über die Verzögerungen bei der Zulassung von Bitcoin-ETFs, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Als aktueller Dämpfer für die bereits angeschlagene Stimmung im Kryptomarkt dient ein Entscheid der US-Aufsichtsbehörden, die Zulassungsentscheid für einen weiteren Bitcoin-Anlagefonds zu verschieben.

Die ursprünglichen Hoffnungen vieler Anleger, dass noch viel institutionelles Geld in den Kryptomarkt fliessen könnte, würden mit solchen Entscheiden immer wieder zurückgebunden, sagte Daniel Egger, Chefstratege der Falcon Private Bank, gegenüber AWP. Die US-Aufsichtsbehörde SEC hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass der Zulassungsentscheid über den Bitcoin-ETF des Investmentmanagers VanEck auf Ende Februar 2019 verschoben wurde.

Ausverkauf

Vor einer Woche notierte Bitcoin noch knapp über 4000 Dollar, zu Jahresbeginn bei rund 14.000 Dollar notiert. Auch weitere Kryptowährungen verzeichnen heftige Verluste. So notiert die Kryptowährung Ether, die Anfang 2018 noch mehr als 1000 Dollar gekostet hatte, nun Freitagmittag noch bei 85 Dollar.

Generell laufe das Momentum am Markt derzeit gegen die Anlageklasse der Kryptowährungen, meinte Egger. Mit den sinkenden Notierungen verkauften wohl auch immer mehr Langfrist-Anleger ihre Bitcoins, um überhaupt noch einen Kursgewinn zu realisieren. Zudem habe der heftige Streit im Zusammenhang mit der Aufspaltung der Kryptowährung "Bitcoin Cash" viel Vertrauen zerstört.

Die Experten der Falcon Private Bank sehen nun eine Unterstützung im Markt für den Bitcoin-Kurs im Bereich zwischen 2.800 bis 2.900 Dollar. Das sei der Bereich, aus dem die Kryptowährung im August 2017 "ausgebrochen" und in einem Sturmlauf bis Jahresende fast gegen 20.000 Dollar gestiegen war, erinnerte Egger. Sollte der Bitcoin unter 2.800 Dollar fallen, gäbe es allerdings noch einmal ein deutliches Verlustpotenzial.