Die US-Technologiebranche hat mit Kritik und Verunsicherung auf den von Präsident Donald Trump verhängten Einreisestopp für Besucher aus sieben muslimischen Staaten reagiert. Konzernchefs bezeichneten den Schritt am Wochenende als unmoralisch. Die hauptsächlich im kalifornischen Silicon Valley ansässige Branche beschäftigt viele ausländische Mitarbeiter auch aus muslimischen Ländern.

Apple-Chef Tim Cook schrieb in einem Brief an seine Mitarbeiter, die Anordnung des Präsidenten entspreche "nicht der Politik, die wir unterstützen". Er versprach den betroffenen Mitarbeitern Hilfe. Das Unternehmen habe sich bereits an das Präsidialamt gewandt, um die negativen Auswirkungen des Erlasses darzulegen.

Es sei "eine traurige Woche" sagte Netflix-Chef Reed Hastings. Es sei an der Zeit, sich zusammen zu tun und die amerikanischen Werte zu schützen. Google-Chef Sundar Pichar teilte mit, dass mehr als 100 Angestellte des Konzerns von dem vorübergehenden Einreiseverbot betroffen seien. Trump baue Barrieren für große Talente, die sich in den USA einbringen wollten.

Viele setzten auf die Demokraten

Microsoft-Chefjustiziar Brad Smith erklärte, das Unternehmen glaube an ein starkes Einwanderungssystem, über das qualifizierte Arbeitskräfte ins Land gelangten. Außerdem müssten die USA Flüchtlingen, die um ihr Leben fürchteten, Asyl gewähren.

"Dieses Verbot hat Folgen für viele unschuldige Menschen", sagte Uber-Chef Travis Kalanick. Der Fahrdienst werde alle Mitarbeiter entschädigen, die aus den betroffenen muslimischen Ländern stammten und vorübergehend nicht mehr in die USA zurückkehren könnten.

Der Wahlsieg Trumps hatte die Technologiekonzerne auf dem falschen Fuß erwischt. Viele hatten auf seine Rivalin Hillary Clinton von den Demokraten gesetzt, denen die Firmen aus dem Silicon Valley traditionell näherstehen. Besonders Larry Page, dem Chef der Google-Mutter Alphabet, werden enge Verbindungen zur Regierung von Trumps Vorgänger Barack Obama nachgesagt.