Apple hat am Montagabend neue Produkte vorgestellt. Die drahtlosen Kopfhörer „Airpods“ der dritten Generation erhalten ein neues Design (u.a. kürzerer Stiel), hinzu kommen längere Akkulaufzeiten und ein höherer Preis (ab 199 Euro). Präsentiert wurden auch zwei neue Modelle des Macbook-Pro, die mit ultraschnellen Prozessoren (M1 und M1 Pro) ausgestattet sind. Erneuert wurde zudem der HomePod, der nun auch als bunte Mini-Version angeboten wird.

Überraschend kommt die dritte Generation der Airpods nicht, sie wurde von einigen Beobachtern bereits im Rahmen der jüngsten iPhone-Präsentation erwartet. Nun ist es also so weit: Die Akkulaufzeit soll es nun ermöglichen, dass Nutzer bis zu sechs Stunden Musik hören können. Mit dem Ladecase sollen mit den Kopfhörern sogar bis zu 30 Stunden möglich sein. Das Versprechen von Apple im Rahmen der Präsentation: "Lädt man die Airpods fünf Minuten auf, soll das für 60 Minuten Musikhören ausreichen." Die Airpods können nun auch 3D-Audio abspielen, verwiesen wird auch auf Schweiß- und Wasserresistenz. Die Airpods 3 gibt's ab 199 Euro und sollen ab 26. Oktober erhältlich sein.

Gleichzeitig startete das Unternehmen einen Angriff auf den Streaming-Marktführer Spotify mit einem neuen Apple-Music-Tarif für 4,99 Euro pro Monat, der nur über Siri funktioniert. Das ist die Hälfte des Preises für das Standardabonnement. Während das Standard-Abo auf allen denkbaren Geräten angewendet werden kann, lässt sich die Siri-Variante nur mit Apple-Hardware wie dem iPhone, iPad oder dem HomePod mini verwenden.

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Apple hat zudem zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen der Konzern seine Abkehr von Intel-Prozessoren beschleunigen will. Die vorgestellten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorgestellt hatte. Sie bilden künftig das Herzstück der neuen MacBook-Pro-Modelle.

Die erste Auflage des M1 diente Apple dazu, die Mikroprozessoren des Chipgiganten Intel im Einstiegs- und Mittelklasse-Segment der Macintosh-Computer abzulösen. Nun nimmt der iPhone-Hersteller mit seinen eigenen Systemen auch den Markt der Hochleistungs-Laptops ins Visier. Damit sollen Anwender mit hohen Anforderungen an die Hardware - wie Entwickler, Programmierer, Grafikdesigner und Filmemacher - nicht länger auf die MacBooks mit Intel-Chips angewiesen sein.

Doppelt so hohe Grafikleistung

Der ursprüngliche M1-Chip hatte in Testberichten bereits äußerst positive Bewertungen bekommen. Das Einsatzgebiet war allerdings noch beschränkt. Beim M1 Pro verspricht Apple eine 70 Prozent bessere Prozessorleistung (CPU), eine doppelt so hohe Grafikleistung im Vergleich zum M1. Der im Vergleich zum M1 Pro noch deutlich leistungsfähigere M1 Max verfügt wie die Pro-Variante über zehn Rechenkerne (acht Leistungs- und zwei Effizienzkerne). Mit einer verdoppelten Speicherbandbreite und anderen Verbesserungen kommt er auf die vierfache Grafikleistung des ursprünglichen M1.

Apple-Chef Tim Cook präsentierte auf dem Online-Event auch zwei komplett neu gestaltete MacBooks, in den die Hochleistungssysteme zum Einsatz kommen sollen: zwei MacBook Pro (14 Zoll und 16 Zoll Bildschirmgröße). Bei den neuen Notebooks revidiert Apple Design-Entscheidungen, die noch in der Ära des Design-Chef Jony Ive getroffen wurden, der vor zwei Jahren Apple verlassen hat. So verfügt die Tastatur nicht mehr über das berührungssensitive Bedienelement Touchbar, sondern über herkömmliche Funktionstasten. Außerdem kehrt der Netzteilanschluss MagSafe zurück, eine schnell lösende, magnetische Steckverbindung, die Sturzunfälle vermeiden sollte. Weiterhin verfügten die beiden neuen Modelle wieder über zahlreiche Ports für den Anschluss von Peripheriegeräten und Speicherkarten, die unter Ive systematisch abgeschafft worden waren. In den neuen Prozessoren  stecken bis zu 16 bzw. 32 Grafikkerne (beim Vorgänger M1 waren es noch sieben oder acht). 

Auch die Zahl der Schnittstellen wird erhöht, u. a. um HDMI, Thunderbolt 4 sowie einen SD-Kartenslot. Optisch weniger prickelnd: Die Macbooks erhalten am Display-Rand, u. a. für die Kamera, eine schwarze Einbuchtung ("Notch"), wie man sie seit dem iPhone X auch von den Apple-Smartphones kennt.

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