In Kärnten waren im Coronajahr 2020 im Jahresschnitt 12.760 Frauen arbeitslos, um knapp 32 Prozent mehr, als 2019. Insgesamt lag die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer österreichweit Ende Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27 Prozent höher. 508.923 Menschen waren arbeitslos gemeldet oder in AMS-Schulung, das sind um 109.564 mehr als im Februar 2020.

Generell ist aber jedenfalls die Anzahl der arbeitslosen Frauen stärker gestiegen, als die der Männer, vor allem bei den über 50-Jährigen, sagt der Kärntner AMS-Chef Peter Wedenig. Die Kärntner Frauenreferentin Sara Schaar präsentiert anlässlich des internationalen Frauentages den Frauenbildungsfonds des Landes Kärnten, der mit 150.000 Euro dotiert ist. Primär sollen Frauen stärker gefördert werden, die an Ausbildungsprogrammen in Technikberufen teilnehmen beziehungsweise sich in Pflegeberufen ausbilden lassen.

"54 Prozent der Mittel des AMS werden 2021 für Frauen ausgegeben. Das sind zwischen 38 und 44 Millionen Euro, die in Frauenprogramme fließen", sagt Wedenig. "Wichtig ist es, Frauen für die Zukunft abzusichern", so Schaar. Experten gehen davon aus, dass die Einschnitte der Pandemie für viele Frauen länger dauern werden, als für die meisten Männer. Die Krise werde sich auf das Lebenseinkommen von Frauen stark niederschlagen.

Finanzrealität stark von Abhängigkeiten geprägt

Und auch die Finanzrealität der Frauen ist nach wie vor stark von Abhängigkeiten geprägt, sagt eine Studie der Kärntner Sparkasse zum Weltfrauentag. Im Vergleich zu Männern verdienen Frauen um 20,4 Prozent weniger, die Teilzeitquote liegt bei 47,7 Prozent. Und die durchschnittliche Alterspension bei nur 1064 Euro. Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandsdirektorin der Kärntner Sparkasse: "Die vielen Faktoren, die Frauen schlechter stellen als Männer, führen leider dazu, dass man sich hierzulande um die finanzielle Gesundheit der Frauen wirklich sorgen machen muss."