
In der Coronakrise steigt die Verschuldung der Republik Österreich explosionsartig, die Zinszahlungen sinken aber. Auf diese paradoxe Entwicklung machte OeNB-Chefvolkswirtin Doris Ritzberger am Freitag aufmerksam. Die Neuverschuldung 2020 werde mit negativen Zinsen finanziert, neue Zinsen sind jedenfalls niedriger als Zinsen für alle Schulden. Sie würde es gelten lassen, wenn jemand sagt, dass Österreich derzeit am Schulden machen verdient.
Die Zinszahlungen der Republik machten 2016 noch 2,1 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. 2019 waren es schon nur mehr 1,4 Prozent und heuer werden es ebenfalls 1,4 Prozent sein, obwohl die Staatsverschuldung in diesem Jahr von 70,4 auf 83,5 Prozent des BIP hinaufgeschnellt ist. In den kommenden drei Jahren werden die kumulierten Zinszahlungen schrittweise fallen und 2023 nur mehr 0,8 Prozent des BIP ausmachen. Dabei wird die Verschuldung über 80 Prozent des BIP verharren. Für 2023 erwartet die OeNB einen Schuldenstand von 82,5 Prozent.
Der größte Anteil dieses Effekts entfällt darauf, dass alte Bundesanleihen mit höheren Zinsen durch neue, sehr gering oder negativ verzinste Papiere ersetzt werden. Aber auch der Zuwachs bei den Schulden hat derzeit einen positiven Effekt auf die Zinszahlungen. Unabhängig von der sinkenden Zinsbelastung ist aber zu berücksichtigen, dass die Schulden zurückgezahlt werden müssen und diese Belastung für die kommenden Generationen bleibt.
11.12.2020 um 21:24 Uhr
man kann sich ja alles schönreden
solange die anderen die Zeche zahlen!
11.12.2020 um 19:40 Uhr
bedeutet das,...
...dass das fixzinsen sind? oder können die zinsen auch steigen, denn das wär dann auch alles andere als lustig...
12.12.2020 um 08:26 Uhr
Fixzinssatz
In der Regel sind Staatsanleihen mit einem Fixzinssatz ausgestaltet
11.12.2020 um 18:26 Uhr
OeNB voll regierungskonform:
Wen wundert's!
11.12.2020 um 16:14 Uhr
"... ist aber zu berücksichtigen, dass die Schulden zurückgezahlt werden müssen und diese Belastung für die kommenden Generationen bleibt." - und das ist das Problem
sich jetzt darüber zu freuen, dass die Zinsen zur Zeit niedrig sind ist ausgesprochen kurzsichtig.
11.12.2020 um 18:23 Uhr
Ein Großteil wird
Aber durch Wachstum und Inflation getilgt.