Bei der teilstaatlichen Casinos Austria AG könnte jeder vierte Job wegfallen. Das entsprechende, sogenannte Sanierungsprogramm ReFIT, das vom Unternehmen gemeinsam mit McKinsey ausgearbeitet wurde, wird dem Aufsichtsrat am 8. Juli in einer Sondersitzung präsentiert, berichtet der "Kurier" (Freitag). Die zwölf Inlandscasinos schreiben schon länger rote Zahlen, die Coronakrise kam noch dazu.

Bis 2021 sollen 427 Vollzeit-Äquivalente Jobs gestrichen werden, die zwölf Standorte aber erhalten bleiben. Das ist ein Abbau von 27 Prozent. An defizitären Standorten könnten bis zu 55 Prozent der Stellen wegfallen. Die tatsächliche Zahl an insgesamt betroffenen Mitarbeitern ist wegen der Teilzeit-Arbeitsstellen höher und sollte sich erst ergeben. Geplant sind zusätzliche Abfertigungen und Teilzeit-Angebote.

Gehaltskürzungen

Wer bleiben kann, muss aber mit Gehaltskürzungen bis zu 15 und 20 Prozent rechnen. Denn die Personalkosten sollen insgesamt um 11 Prozent gedrückt werden.

Das Management soll um ein Drittel verkleinert werden und damit von 113 auf 75 Vollzeitjobs sinken. Im Headoffice droht ein Stellenabbau von 41 Prozent auf 113 Arbeitsplätze, so der "Kurier".

Der Betriebsrat rechnet dem Zeitungsbericht zufolge für heuer mit einem Minus von 47 Mio. Euro. Der Aufsichtsrat soll von fast 65 Mio. Euro ausgehen. Ohne eine Sanierung wird kommendes Jahr wieder mit einem Minus von fast 56 Mio. Euro gerechnet. Auch bei Umsetzung des Sparpakets wird 2021 eine Verlust von 13 Mio. Euro erwartet. 2022 soll dann aber wieder ein Plus von 9,5 Mio. Euro herausschauen.

Die Coronakrise sorgt für eine "träge" Rückkehr der internationalen Gäste, zitiert die Zeitung aus dem Unternehmenspapier. Die heimische Kundschaft komme nur teilweise wieder in die Casinos. Die Reduktion der verfügbaren Einkommen habe laut "ReFIT"-Analyse eine "geringere Zahlungsbereitschaft für Entertainment-Angebote zur Folge". Der Trend, dass weniger Gäste kommen, hält aber schon länger an. Vor allem jüngere Altersgruppen bleiben als Zocker aus.