Bereits bei der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für März in der vergangenen Woche sprach AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe von einem „absoluten Ausnahmezustand“ für das Arbeitsmarktservice. An diesem Befund hat sich nichts geändert. Gestern wurde die Marke von 4000 Bewilligungen für Kurzarbeit in der Steiermark durchbrochen, wie Snobe auf Nachfrage betont.

Mittlerweile wurde damit steiermarkweit bereits Kurzarbeit für 70.000 Beschäftigte bewilligt. Rechnerisch mache das rund 600 Millionen Euro aus, „wobei die Auszahlungen letztlich deutlich geringer ausfallen dürften, weil viele Unternehmen vorsorglich erst einmal das Maximum beantragen“.

Weitere 2000 Kurzarbeitsanträge werden aktuell vom AMS Steiermark bearbeitet, „täglich kommen Hunderte E-Mails bei uns an“. Für die AMS-Mitarbeiter sei das eine „Herkulesaufgabe, aber es freut uns, dass wir von allen Bundesländern die meisten Anträge positiv abschließen konnten“, sagt Snobe. Wann der Plafond erreicht ist, lasse sich kaum prognostizieren, „als grobe Schätzung würde ich annehmen, dass es insgesamt rund um 8000 Anträge werden könnten“.

 AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe
AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe © (c) Robert Frankl

Steirische Arbeitslosenquote auf 12,5 Prozent gestiegen

Snobe hat auch berechnet, wie sich die Beschäftigung im Land entwickelt hat. Zur Erinnerung: Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen hat sich im Jahresvergleich bis Ende März 2020 auf 63.998 Personen fast verdoppelt. „Ich schätze, dass die Beschäftigung um 23.000 Personen geringer war als im März 2019. Damals waren es 530.000. Damit dürfte die steirische Arbeitslosenquote jetzt bei 12,5 Prozent liegen. Im März 2019 lag sie bei sechs Prozent.“

Die Vermittlung von offenen Stellen sei „fast zum Erliegen gekommen“, so Snobe. „Lediglich für die Landwirtschaft, den Lebensmittelhandel und den Pflegebereich sind wir zuletzt mit Mailings an arbeitslose Kunden herangetreten – mit der Bitte, sich dort vorzustellen.“ Sanktionen seien derzeit aber ausgesetzt.