Mit einer horrenden Telefonrechnung von mehr als 20.000 Euro war ein Niederösterreicher nach seinem Urlaub in der Türkei konfrontiert, berichtet die Arbeiterkammer. Sein Handynetzbetreiber forderte diese fast 22.000 Euro von ihm ein - Roamingkosten, die während seines Türkei-Urlaubs angefallen waren, so die AK. "Dabei hatte der Mann im Vorfeld sogar extra auf einen Tarif gewechselt, bei dem 2 Gigabyte Daten inkludiert sind." Der Konsument wandte daher an die AK Niederösterreich, die nun von einer Einigung mit dem Netzbetreiber berichtet: "Es wurde eine Einigung mit dem Netzbetreiber erzielt und die Forderung auf 400 Euro reduziert", wird Markus Wieser, Präsident der AK Niederösterreich in einer Aussendung zitiert.

Worauf man achten muss

Die Konsumentenschützer neben den Fall zum Anlass um einmal mehr über Roaming-Gebühren zu informieren: Denn innerhalb der EU und auch für Norwegen, Liechtenstein und Island gelte das Prinzip: "Roam like at home". Das bedeute, "dass das im jeweiligen Handytarif inkludierte Datenvolumen mit möglichen Einschränkungen auch außerhalb Österreichs genutzt werden kann". Aber Achtung: "Verbringt man seinen Urlaub aber außerhalb dieser Länder, kann es schnell richtig teuer werden", so die AK-Konsumentenschützer. 1 Megabyte Daten kommen außerhalb der EU auf 15 bis 20 Euro. Verschickt man z. B. ein selbst aufgenommenes Bild oder ein kurzes Video per WhatsApp, können dafür schon mal gut und gerne 25 Euro fällig werden, sieht man sich online die Folge seiner Lieblingsserie an, würde das 3000 Euro kosten.

Damit man vor allzu hohen Kosten geschützt wird, gebe "es zwei wirksame Schutzmechanismen". Der Netzbetreiber müsse seine Kunden beim Einbuchen in ein fremdes Netz mit einem Info-SMS über die Konditionen und Kosten für Roamingdienste aufklären. Außerdem greife nach dem Erreichen von 60 Euro Kosten für Datenroaming eine automatische Sperre. "Beides aber nur, wenn man diese Services nicht deaktiviert." Im Fall des Niederösterreichers gab der Netzbetreiber an, der Kunde habe die 60-Euro-Sperre deaktiviert und das inkludierte Datenvolumen um rund 1,4 Gigabyte überschritten. "Zum Glück konnten wir eine Lösung finden - und dem Kunden mehr als 21.000 Euro ersparen", so die AK-Experten.