Der Beginn der Heizsaison verheißt für Hunderttausende Haushalte in Österreich nichts Gutes. Mit dem Ölpreis - er befindet sich derzeit auf dem höchsten Stand seit vier Jahren - stiegen die Preise für Treibstoffe und Heizöl.

In Österreich heizen mehr als 600.000 Haushalte mit Öl, das sind laut der Österreichischen Energieagentur 16 Prozent aller Heizungen. In der Steiermark befinden sich im Bundesländervergleich mit 120.000 die meisten, in Kärnten sind es 60.000.

Sie müssen, sofern sie den Tank jetzt befüllen lassen, in der kommenden Heizsaison deutlich mehr zahlen als vor einem Jahr. Anfang Oktober kostete das Heizöl im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 31 Prozent mehr, erklärt die Energieagentur. 1000 Liter schlagen sich mit mehr als 900 Euro zu Buche. Eine durchschnittliche Tankfüllung (3000 Liter) ist um 670 Euro teurer geworden, das ist das gleiche Preisniveau wie vor vier Jahren. Mit Schwankungen ging der Heizölpreis im Jahresverlauf stets hinauf. Im August betrug der Abstand zum Vorjahr noch 24,3 Prozent.

Warum Heizöl so teuer ist

Die Besitzer von Ölheizungen sind der angespannten Lage auf dem Rohölmarkt ausgeliefert. Die Gründe für steigende Preise liegen in Produktionsrückgängen in Venezuela und in den fallenden Exporten des drittgrößten OPEC-Produzenten Iran. Es sieht nicht nach einer Entspannung aus. Die im Streit um das iranische Atomprogramm von den USA verhängten Wirtschaftssanktionen treten im November in Kraft.

Allerdings gilt die Ölheizung nicht als Wahl der Zukunft. So hat das Ministerium für Nachhaltigkeit den „Raus aus dem Öl“-Bonus aufgelegt und fördert Umrüstungen 2018 mit 42,6 Millionen Euro. Ein weiteres Signal ist mit Ende 2019 der angekündigte Ausstieg der OMV aus der Ölkesseltausch-Förderung. Peter Traupmann, Chef der Energieagentur, verweist aber auch auf die Wichtigkeit der thermischen Qualität eines Hauses. „Unabhängig vom Heizsystem liegen die Heizkosten in einem sanierten Einfamilienhaus um 55 Prozent niedriger als in einem unsanierten Gebäude.“

Inflation auf 2,0 Prozent abgeschwächt

Der gestiegene Ölpreis befeuerte auch die Inflation im September, die sich im Vergleich zum August zwar von 2,2 auf 2,0 Prozent abschwächte, doch waren die um 13,9 Prozent höheren Treibstoffpreise für ein Fünftel der Inflation verantwortlich.
Haushaltsenergie insgesamt verteuerte sich im September um 2,9 Prozent - die Heizölpreise aber stiegen um 19,6 Prozent. Für den Wocheneinkauf (inklusive Sprit) mussten Verbraucher um 4,8 Prozent mehr zahlen, für den täglichen Einkauf um 1,3 Prozent.