Für die insolvente Questers Feines im obersteirischen Mariazell haben drei Kaufinteressenten bei Masseverwalter Harald Terler aus der Kanzlei Bajc ein Angebot gelegt. Sie werden nun zu einem schriftlichen Bieterverfahren geladen, sagte der Jurist am Montag auf APA-Nachfrage. Von den Interessenten kommen zwei aus dem Lebensmittelhandel, einer sei branchenfremd, so Terler.

Abgesehen von den drei Bietern - sie alle kommen aus Österreich - haben sich auch noch andere Interessenten gemeldet, sie wollten jedoch nur Teile der Unternehmung kaufen. Vorrangig soll die Biofischzucht jedoch als Komplettpaket verkauft werden.

Hauptkunde weggefallen

Questers Feines hatte Anfang September Insolvenz angemeldet. Die Passiva beliefen sich auf rund 1,5 Millionen Euro, die Aktiva betrugen etwa 182.500 Euro. Der Betrieb war im Jahr 2006 von Alexander Quester, der zuvor seine Baustoff-Unternehmung verkauft hatte, als Biofischzucht im Mariazellerland gegründet. 2014 wurde der Einzelbetrieb zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Umsätze lagen zwischen jährlich 2,19 Millionen Euro und 2,76 Millionen Euro.

Im Wirtschaftsjahr 2015/2016 konnten noch geringfügige Gewinne erzielt werden, doch 2016/2017 setzte es erhebliche Verluste. Gründe waren ein starker Umsatzrückgang von zuletzt 35 Prozent, Versorgungsengpässe bei einzelnen Fischarten, eine verlustreiche Geschäftsbeziehung mit einem Geschäftspartner und Abwertungsbedarf bei den Vorräten. Ende August ist auch Rewe als Hauptkunde weggefallen und bei einem Unwetter starb fast der gesamte Fischbestand in den Zuchtbecken. Neun Dienstnehmer sind von der Insolvenz betroffen.