Der IT-Konzern IBM plant in Deutschland offenbar einen massiven Stellenabbau. Laut der Gewerkschaft Verdi hat der Konzern am Mittwoch über die geplante Kürzung von fast 1.000 Stellen bis März 2017 informiert. Das teilte Verdi in einem Newsletter mit.

Ob es auch in Österreich Kürzungspläne gibt, blieb Mittwochabend offen, allerdings dürften auch hier Jobs in Gefahr sein. Eine Sprecherin von IBM Österreich hat sich zu Stellenabbauplänen hierzulande am Mittwochabend sehr zugeknöpft gegeben. "In Österreich sind Anpassungen in unserer Mitarbeiterstruktur ein fortlaufender Prozess sind", hieß es gegenüber der APA. Konkreteres gab es auf Nachfragen nicht zu erfahren. Personalplanungen würden öffentlich nicht weiter kommentiert.

Jedenfalls ist IBM Österreich laut Firmencompass eine 100-prozentige Tochter von IBM Deutschland, hat knapp 1.000 Mitarbeiter und setzte 2014 rund 430 Millionen Euro um. Sitz ist in Wien, Niederlassungen gibt es in Innsbruck, Bregenz, Klagenfurt, Salzburg und Graz.

IBM im Dauerumbau

In Deutschland betroffen sind vor allem Service-Bereiche. Der Konzern habe die Arbeitnehmervertreter zu Verhandlungen für Sozialplan und Interessensausgleich aufgefordert. In Hannover solle ein Bereich mit etwa 200 Mitarbeitern stillgelegt werden, sagte ein Verdi-Vertreter. Der Standort Hannover bleibt aber grundsätzlich erhalten.

"IBM hat die Mitbestimmung informiert und zu Verhandlungen aufgefordert", bestätigte ein IBM-Sprecher. Einen Einstellungsstopp werde es nicht geben: IBM werde weiterhin Mitarbeiter mit Schlüsselqualifikationen einstellen. Der IT-Konzern kämpft seit Jahren mit einem Umsatzrückgang. IBM befindet sich in einem Dauer-Umbau, bei dem alte Bereiche wie der Verkauf von Servern oder Infrastruktur durch neues Geschäft ersetzt werden.

16.500 Mitarbeiter in Deutschland

Gewerkschafter fürchteten schon im vergangenen Jahr den Abbau von Stellen bei dem IT-Konzern in Deutschland. Damals war die Rede von 2.500 Arbeitsplätzen über die kommenden zwei Jahre. Mit der neuen Ankündigung sei noch nicht klar, dass es nicht noch zu einem weiteren Stellenabbau kommen würde, sagte der Verdi-Vertreter. Bundesweit beschäftigte der US-Konzern zuletzt etwa 16.500 Mitarbeiter. 2009 waren es noch 21.100 Mitarbeiter.