In der Causa um die Anmietung des Burgtheaters während der Fußball-Europameisterschaft 2008 durch die Telekom Austria hat die Staatsanwaltschaft Wien ihre Ermittlungen eingestellt, schreibt der "Standard". Im Verfahren ging es um den Verdacht auf Schmiergeldzahlungen, also Untreue bzw. Beitrag dazu.

Beschuldigt war neben Ex-Telekom-Managern und dem damaligen Theaterchef auch das Echo Medienhaus im Rahmen des Verbandsverantwortlichkeitsgesetzes.

Während der EURO 2008 waren diverse Fußballspiele per Public Viewing im Burgtheater zu sehen. Die Telekom Austria hat die Räume nicht direkt von den Bundestheatern angemietet, sondern über das SPÖ-nahe Echo-Medienhaus. Die Kosten beliefen sich auf 1 Mio. Euro plus Umsatzsteuer. Hinzu kamen Personalkosten von 540.000 Euro, die das Theater direkt mit der Telekom verrechnet hat.

Geldflüsse zur SPÖ?

Das Echo Medienhaus hatte sich das Burgtheater für die Dauer der Fußball-EM über einen Exklusivvertrag gesichert und danach der Telekom per Vereinbarung für Eigenveranstaltungen zur Verfügung gestellt.

Laut einer anonymen Anzeige, von der einst "News" berichtet hatte, soll die Telekom in Wahrheit 10 Mio. Euro gezahlt haben. Einem "Kronzeugen" zufolge soll das Geld in Richtung SPÖ geflossen sein.

Keiner der Verdachtsmomente hat sich aber erhärtet. Ein von der Staatsanwaltschaft beschäftigter Gutachter hat dem Zeitungsbericht (Donnerstag) zufolge festgestellt, dass keiner der Beschuldigten einen Schädigungsvorsatz gehabt habe. Daher wurde das gesamte Verfahren eingestellt.