Die nächste Pleite in der heimischen Fertighaus-Branche trifft den steirischen Fertighausspezialisten Schachnerhaus. Mit einer Überschuldung von 4,9 Millionen Euro musste Schachnerhaus gestern laut Creditreform Konkurs anmelden. 74 Mitarbeiter und 200 Gläubiger sind betroffen. Laut Angaben des Unternehmens liegt die Insolvenzursache in Steuerschulden aufgrund von mutmaßlichen Malversationen durch den Alteigentümer.

Schachnerhaus hatte ja erst im Dezember 2014 um drei Millionen Euro den insolventen Feldkirchner Fertighausbauer Wigo Haus übernommen. Rechtzeitig vor dem schon absehbaren Konkurs von Schachnerhaus hat Investor Günter Kerbler aber dafür gesorgt, dass Wigo Haus aus der Schachnerhaus GmbH „herausgelöst“ wurde. „Wigo Haus gehört zu 100 Prozent nicht mehr Schachnerhaus. Die Eigentümer sind die Kerbler-Holding und eine Privatperson“, sagt Sprecherin Cornelia Mayer. Bei der Privatperson, die bei Wigo eingestiegen ist, handle es sich aber nicht um den Rumänen Florin Diaconu, der zu Beginn als Mitinvestor aufgetreten ist. „Die Anteile wurden ihm abgekauft“, so Mayer.

17 Mitarbeiter bei Wigo

Bei Wigo Haus habe sich deshalb durch den Konkurs der steirischen Firma nichts geändert. „Sämtliche Projekte werden weitergeführt“, sagt Mayer. Derzeit beschäftigt Wigo Haus 17 Mitarbeiter. Vonseiten der Kerbler-Holding sei außerdem eine Kapitalerhöhung vorgenommen worden. In welcher Höhe, wird nicht kommuniziert.

Wigo Haus-Investor Günter Kerbler selbst wurde als Immobilieninvestor bekannt. Seine börsennotierte Firma Conwert hat er 2010 verkauft. Die Kerbler-Holding mit Sitz in Wien verwaltet heute Immobilien-Vermögen im Wert von mehreren hundert Millionen Euro.

ASTRID JÄGER