Trotz einer Strafverschärfung zeigen sich in Deutschland weiterhin viele Steuersünder selbst an. Im ersten Halbjahr 2015 gaben 10.512 Bundesbürger, die Schwarzgeld im Ausland hatten, eine Steuer-Nacherklärung ab, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Umfrage in den Finanzministerien der Bundesländer berichtete.

"Das ist viel, und viel mehr als zu erwarten war", sagte der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler. Zwar gab es im Rekordjahr 2014 insgesamt rund 40.000 Selbstanzeigen. Seit dem 1. Jänner sind allerdings die Informationsanforderungen an die Steuersünder wie auch die Strafzuschläge gestiegen. Experten hatten daher für dieses Jahr einen deutlicheren Rückgang der Selbstanzeigen erwartet.

Die derzeitige Entwicklung zeige, "wie groß das Problem mit Schwarzgeld im Ausland war und ist", sagt Eigenthaler. Die meisten Selbstanzeigen wurden dem Bericht zufolge im ersten Halbjahr in Nordrhein-Westfalen registriert, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern.