Wegen fehlerhafter Rückrufe ist der Autobauer Fiat Chrysler in den USA zu einer Rekordstrafe von 105 Millionen Dollar (96 Millionen Euro) verdonnert worden. Das italienisch-amerikanische Unternehmen einigte sich am Sonntag mit der Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) auf eine Reihe von Sanktionen. Die Vereinbarung enthält unter anderem ein bisher beispielloses Rückkaufangebot an hunderttausende Autobesitzer.

Es umfasst eine Million Jeep-Geländesportwagen, deren Benzintanks bei Auffahrunfällen auslaufen und in Brand geraten können. Ferner lässt Fiat Chrysler seine Rückrufpraxis über drei Jahre von unabhängiger Stelle kontrollieren.

Bisherige Rekordstrafe bei 70 Millionen Dollar

Die Buße werde dazu beitragen, dass die Rückrufe in der gesamten Autoindustrie verbessert werden, erklärte NHTSA-Chef Mark Rosekind. Nach tödlichen Unfällen durch defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata und schadhafte Zündschlösser von General Motors (GM) hat die Behörde den Druck auf die Branche erhöht. Die bisherige Rekordstrafe lag bei 70 Millionen Dollar. Sie wurde im Jänner gegen den japanischen Hersteller Honda verhängt, weil dieser Todesfälle und Verletzungen nicht bekanntgemacht hatte. Im vergangenen Jahr musste GM 35 Millionen Dollar zahlen, weil die Opel-Mutter ihre Zündschlossprobleme, die mit mehr als 120 Todesfällen in Verbindung gebracht werden, zehn Jahre verzögert berichtet hatte.

Fiat Chrysler muss 70 Millionen Dollar in bar an Strafe zahlen. Außerdem verpflichtet sich der Konzern, mindestens 20 Mio. Dollar zu investieren, um die Qualitätsanforderungen zu erfüllen, sowie zusätzliche 15 Millionen, sollten die Prüfer weitere Verstöße entdecken.