Verbraucherschützer kritisieren die Empfehlung des Internationalen Luftfahrtverbands IATA zu einer einheitlichen Größe für Kabinengepäck auf Flugreisen. "Wird das erlaubte Handgepäck kleiner, ist das eine weitere Möglichkeit für Fluggesellschaften, Kasse zu machen", sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, dem "Tagesspiegel" (Samstag-Ausgabe).

Der Ideenreichtum der Airlines sei schon jetzt groß, wenn es um Extragebühren gehe - sei es für Sitzplatzreservierungen, schnelles Boarding, Snacks oder das Aufgeben von Gepäck.

Verband: "Großes Handgepäck als Ärgernis"

Nach den Vorstellungen der IATA hat das ideale Handgepäck folgende Maße: 55 mal 35 mal 22 Zentimeter. In dieser Größe seien rollende Koffer klein genug, damit bei einem Flug mit 120 oder mehr Passagieren jeder Insasse einen nahen Platz für sein Gepäck in den Fächern über den Sitzplätzen finde, sagte IATA-Chef Tom Windmuller. Dass viele Fluggesellschaften unterschiedliche Vorschriften für die Größe des Handgepäcks hätten, sei für Reisende ein "Ärgernis".

Bei Airberlin, der Lufthansa oder Easyjet können Passagiere bisher ein Handgepäck mitnehmen, das größer ist als die IATA-Empfehlung. Laut "Tagesspiegel" prüfen die drei Airlines nun, künftig nur noch kleineres Handgepäck in der Kabine zu erlauben. "Ein allgemeiner Standard für alle Airlines würde Kunden sicherlich helfen", erklärte Easyjet auf Anfrage der Zeitung. "Wir werden die neue Empfehlung und weitere Anregungen für die Kabine prüfen." Bisher können Easyjet-Kunden größeres Handgepäck an Bord mitnehmen als es die neuen IATA-Empfehlungen und die aktuellen Vorgaben von Lufthansa oder Airberlin erlauben.