„Die Inder sind voll angefressen. Das hätten sie von der Republik Österreich nie erwartet“, grollt es in Klagenfurt aus der Austrian Anadi Bank. Nicht nur deutsche Banker, sondern auch die indischen Eigentümer der ehemaligen Hypo Österreich sind sauer über den Zahlungsstopp bei der Hypo Bad Bank Heta. Deshalb müssen die Bundesländer und ihre Hypos für Heta bei der Pfandbriefstelle bis 2017 wegen schlagender Haftungen 1,2 Milliarden Euro zahlen, davon 800 Millionen Euro bis Mai 2016. Fünf Millionen Euro hat die Anadi Bank bereits eingezahlt, in Summe wird sie dafür 77,5 Millionen Euro leisten müssen. Der indische Eigentümer Sanjeev Kanoria will sich das nicht gefallen lassen, einen Teil des geleisteten Kaufpreises für die Hypo Österreich könnte er streitig machen und eine Reduktion einfordern.

Treuhandkonto

„Wir haben eine Wiener Anwaltskanzlei beauftragt, mit der Heta und dem Finanzministerium Gespräche aufzunehmen“, bestätigte gestern Anadi-Vorstandsvorsitzender Martin Czurda gegenüber der Kleinen Zeitung. Vom geleisteten Kaufpreis für die Hypo Österreich von 65,5 Millionen Euro liegen 17 Millionen auf einem Treuhandkonto, die erst bei Erfüllung bestimmter Vertragsinhalte bis 2017 an die Republik fließen sollen. Die Anadi Bank hätte im Streitfall allerdings die Beweislast.
„Die indischen Eigentümer denken gleichwohl nicht an einen Rückzug aus Österreich“, betont Vorstand Czurda. Dieser Tage habe es dazu auch ein weiteres informelles Treffen mit dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser gegeben.
ADOLF WINKLER