Der Verkauf des größten slowenischen Getränkekonzern Pivovarna Lasko an den niederländischen Brauriesen Heineken ist offiziell. Heineken wird den Mehrheitsanteil an dem börsennotierten slowenischen Konzern um einen Kaufpreis von 114,3 Millionen Euro kaufen.

Der Kaufvertrag zwischen Heineken und dem Verkaufskonsortium um 51,1 Prozent der Anteile am Lasko-Konzern ist am Montag unterzeichnet worden, hieß es aus Pivovarna Lasko. Der Aktienpreis beträgt 25,56 Euro, teilte die staatliche Abwicklungsgesellschaft DUTB, die als größter Lasko-Einzelaktionär zum Verlaufskonsortium gehörte.

Der Deal muss noch von den Wettbewerbshütern genehmigt werden. Danach wird Heineken noch ein Pflichtangebot für die Restanteile veröffentlichen müssen. Das gesamte Unternehmen ist bei dem vereinbarten Aktienpreis insgesamt 223,6 Millionen Euro wert.

"Der Kauf von Pivovarna Lasko wird unsere Marktposition in der Region stärken und unserem bestehenden Portfolio zwei starke lokalen Biermarken hinzufügen", sagte Heineken-Vorstandschef Jean-Francois van Boxmeer laut Wirtschaftszeitung "Finance". Heineken will die Produktion in beiden führenden slowenischen Brauereien Lasko und Union, die dem Konzern gehören, vorerst erhalten. Schließungspläne gibt es laut dem für Entwicklung zuständigen Vorstandsmitglied Marc Koster derzeit keine.

"Stabile Eigentümerstruktur"

Der Lasko-Chef Dusan Zorko zeigte sich erfreut, dass Pivovarna Lasko mit Heineken eine stabile Eigentümerstruktur bekomme. Diese sei für die weitere Entwicklung des Konzerns, der in vergangenen fünf Jahren schwierige Zeiten durchmachte, wichtig, so Zorko.

Von allen vier Bietern, die ihre verbindliche Angebote nachgebessert haben, hat Heineken laut Medienberichten den höchsten Preis für den Mehrheitsanteil angeboten. Damit hat er die Investmentfonds KKR, CVC Capital und Mid Europa Partners überboten. Der Kaufpreis ist höher vom aktuellen Börsenpreis an der Laibacher Börse, der sich zuletzt bei 21 Euro bewegte.

Der Lasko-Konzern besteht aus den beiden führenden Brauereien Lasko und Union sowie dem Fruchtsafthersteller Vital. Außerdem gehört ihm der größte Zeitungsverlag Delo, für den ebenfalls ein Käufer gesucht wird. Im Zuge der laufenden finanziellen Sanierung musste sich der stark verschuldete Konzern in vergangenen Jahren bereits vom Großteil seines Vermögens, darunter dem Fruchtsaftproduzenten Fructal, des fast Viertel-Anteils an der Handelskette Mercator und dem Mineralwasserhersteller Radenska, trennen.