Der Sporthändler Hervis hat 2014 den Umsatz um 2,4 Prozent auf 425 Millionen Euro gesteigert, während die ganze Branche um 4,1 Prozent schrumpfte. Die Spar-Tochter hatte eine Umsatzrendite von gut drei Prozent, sagte Spar-Vorstand und Hervis-Co-Geschäftsführer Hans Reisch, in der Spar-Holding für Hervis zuständig. Das bedeutet einen Gewinn von rund 13 Millionen Euro.

Hervis hat in sieben Ländern insgesamt 189 Standorte, davon 87 in Österreich, und beschäftigt rund 2.800 Mitarbeiter. Davon sind rund 200 Lehrlinge, deren Zahl soll mittelfristig auf 300 steigen. Alle Lehrlinge, die bleiben wollen, werden übernommen, sagte Geschäftsführer Alfred Eichblatt am Freitag in der gemeinsamen Pressekonferenz in Wien.

2014 hat Hervis 13 neue Standorte eröffnet, darunter den zweiten in Bayern (Nürnberg). Heuer sollen in Deutschland drei weitere Standorte dazu kommen, grundsätzlich sind aber in Österreich und in allen sechs Auslandsmärkten Neueröffnungen geplant.

"Hervis Express"

Onlinegeschäft und Umsatz in den Filialen könne man heute nicht mehr sinnvoll trennen, meint Eichblatt. Hervis setze darauf, alle Vertriebswege kombiniert anzubieten, die Preise seien im Wesentlichen die gleichen. Kunden bräuchten im Schnitt mindestens vier Wochen, bis sie sich zum Kauf eines konkreten Produktes entscheiden, in dieser Zeit werde online und in Geschäften gesucht. In allen Phasen müsse ein Händler seine Kunden unterstützen. Unter anderem wird nun unter der Bezeichnung "Hervis Express" mit kleinen Filialen experimentiert, wo nur ein kleines Sortiment lagernd gehalten wird, der Rest des Angebots aber bestellt und geliefert werden kann.

Großes Minus im Winter

Der Übernahme von Sports Eybl/Experts durch die britische Sports Direct hat aus Sicht von Eichblatt weniger Auswirkungen auf die Branche als das Wetter im Winter. Denn in der Sommersaison (März bis Oktober) habe es noch ein Plus der Branche von fünf Prozent gegeben, im Winter (November bis Februar) hingegen ein Minus von knapp 10 Prozent.

Trendige neue Sportarten als große Umsatzbringer zeichnen sich im Moment nicht ab, so Eichblatt. Aber das Tourengehen auf Skipisten sei im Westen Österreichs ein Megatrend. Hervis sieht auch im Skiverleih noch ein starkes Wachstumspotenzial. Weiters seien technische Neuerungen wie Skibrillen mit eingebautem Navi oder Uhren, die die Körperfunktionen protokollieren, stark im Kommen.

International ist Eichblatt mit der Einkaufsgemeinschaft mit der französischen Go Sport sehr zufrieden. Insbesondere die Übernahme der Twinner-Gruppe sei für Hervis sehr "erfreulich", weil diese in den Alpinressorts sehr präsent sei und viel Know-how beim Skiverleih einbringe.