Unvorstellbare 184 Millionen Passagiere hat Ryanair im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr transportiert. Seit Corona ist die irische Billig-Fluglinie um 24 Prozent gewachsen. Selbst die Inflation ist gut für ihr Geschäft, weil die Menschen auf die Preise schauen. Und das ist erst der Beginn ihrer selbst verordneten „Wachstumsdekade“, an deren Ende - 2034 - die Airline, die derzeit auf 250 Flughäfen und in 37 Ländern stationiert ist, auf 300 Millionen Passagiere im Jahr kommen will. 400 neue Flugzeuge hat Ryanair zu diesem Zwecke bestellt, mit denen die Flotte von derzeit 600 Fliegern auf 800 aufgestockt werden soll. 200 werden mit den Jahren ausgeflottet. Ihren Marktanteil in Italien hat Ryanair bereits auf 35 Prozent hochgeschraubt. In Marokko bietet Ryanair neuerdings sogar Inlandsflüge an. In Kopenhagen wurde gerade eine neue Basis eröffnet. Albanien sieht Ryanair als Zukunftsmarkt.

Rabatte bis 22. April

Mit diesen hochfliegenden Zahlen im Gepäck ist Ryanair-Manager Andreas Gruber diese Woche nach Klagenfurt gekommen, um den hiesigen Sommerflugplan der Airline zu bewerben, der ab sofort bis Ende Oktober gilt. Es geht wieder nach Alicante, Palma und London/Stansted. Insgesamt 14 Flüge sind es pro Woche. Die Buchungen laufen laut Flughafen-Direktor Maximilian Wildt bereits sehr gut. Bis 22. April und für den Reisezeitraum bis Juni hat Ryanair auch noch ein Rabatt-Zuckerl mit Flügen um 24,99 Euro aufgelegt. Die beiden freundschaftlich verbundenen Manager wollen die Kooperation - Ryanair trägt mit 90.000 Passagieren im Jahr schon jetzt zu 58 Prozent zum Passagieraufkommen am Airport Klagenfurt bei - ausbauen. „Wir sind in intensiven Gesprächen“, sagt Gruber und meint neue, weitere Destinationen, die Ryanair ab Klagenfurt anbieten will (aber noch nicht verrät).

Ryanair startet heuer ab Klagenfurt wieder nach Alicante, Palma und London/Stansted
Ryanair startet heuer ab Klagenfurt wieder nach Alicante, Palma und London/Stansted © Airport Klagenfurt

Klagenfurt soll Teil eines generellen Wachstums der Linie in Österreich sein, wo sie heuer mit 700 Mitarbeitern und 19 stationierten Flugzeugen sieben Millionen Passagiere transportieren will - es wäre ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2023. „Wir wollen in Österreich die AUA überholen“, sagt Gruber selbstbewusst. Derzeit ist Ryanair mit Abflügen ab Wien, Salzburg und eben Klagenfurt mit 20 Prozent zweitgrößter Marktteilnehmer.

Offensichtlich gibt es auch Dinge, die die Ryanair Flughöhe kosten könnten. Da sind nicht nur die Lieferverzögerungen von Boeing, die „tatsächlich unser Sommer-Wachstum gefährden könnten“, so Gruber. Auch mit der Abzocke von diversen Tour-Operators habe sich ein Problem aufgetan, „dem wir aber einen Riegel vorgeschoben haben“. Von Online-Reisebüros kommen zehn bis 15 Prozent der Buchungen. Lohnstreitigkeiten wie aktuell bei der AUA gibt es laut Gruber bei Ryanair derzeit nicht. „Wir haben langfristige Vereinbarungen mit unseren Mitarbeitern geschlossen, die fixe Gehaltssprünge beinhalten.“

Ticketpreise steigen

Der „Ladefaktor“ - also die Auslastung der Ryanair-Flüge über ganz Österreich gerechnet beträgt laut Gruber 94 Prozent. Ein Ryanair-Flug kostet im Durchschnitt 45 Euro plus 25 Euro an Zusatzkosten (etwa fürs Gepäck). „Für heuer rechnen wir mit einer Ticketpreissteigerung von rund fünf Prozent.“ Wegen der steigenden Kerosin-Preise.