Es war einmal ein Aufstiegsversprechen: Wer bereit ist, hart zu arbeiten, kann sich später eine Wohnung oder ein Haus leisten. Dieses Narrativ, ein gesellschaftliches Fundament, geriet unter Druck. Zum einen, weil harte Arbeit für viele längst kein Ideal mehr ist. Was auch damit zu tun haben könnte, dass – zum anderen - selbst für abgerackerte Lohnempfänger der Traum vom Eigenheim unerreichbar wurde. Weil die Preise den Einkommen davongaloppierten.

Reichte vor 20 Jahren ein durchschnittliches Jahresnettoeinkommen ­– rechnerisch - für den Kauf von 14 Quadratmetern Wohnraum, erhielt man 2023 dafür noch 7,5 Quadratmeter. Die viel beklagte Entwertung des Geldes ist – zumindest im Falle des Immobilienerwerbs - tatsächlich eine Abwertung von Arbeit. Mit ein Grund, warum der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, brüchig wurde.

Traum vom Eigenheim wiederbeleben

Es braucht nun einiges, um den Traum vom Eigenheim wiederzubeleben: Das maßvolle Entweichen von Spekulationsluft aus Immobilienpreisen ist ebenso hilfreich wie das angekündigte Absenken der Leitzinsen. Dass die Bauwirtschaft selbst in einem Krisenjahr ihre Margen teils noch steigerte, ist völlig unverständlich – und umkehrbar. Die öffentliche Hand hat mit dem gefühlt exponentiellen Anstieg an Auflagen und Zusatzkosten Hürden höher gebaut, statt diese einzureißen. Es geht schließlich um einen Schlüssel zum Erfolg dieses Landes: Wird Eigentum wieder leistbar, lohnt sich auch die (Mehr-)Arbeit.