Goldbraun, fluffig, mit zarter Zuckerhaube bedeckt und gleichmäßig mit fruchtiger Marillenmarmelade gefüllt – das macht laut dem Magazin „Falstaff“ einen guten Krapfen aus. „Er darf nicht nach Fett schmecken und muss am Abend immer noch gut sein“, ergänzt Kurt Kranich, Bäckermeister aus St. Peter am Ottersbach. Mit seinen Krapfen führt er regelmäßig die „Falstaff“-Liste der beliebtesten (Krapfen-)Bäcker an – wie zuletzt 2023.

Krapfengeheimnis

Sein Geheimnis: Die Langzeitführung des Teigs, wodurch er natürlich und langsam aufgeht. „Im Endeffekt hat es die Oma vor hundert Jahren nicht anders gemacht, nur führen wir den Teig durch die kalte Gare über 24 Stunden“, so Kranich. Trotz des aufwendigen Handwerks reichte es heuer jedoch nur für Platz zwei bei „Falstaff“, der erste Platz ging an die Brotbar in Kaindorf bei Hartberg. „Das hat mich schon gemartert“, sagt Kranich und muss dabei über sich selbst lachen, „vielleicht passt es das nächste Mal wieder“.

In der Bäckerei Kranich hängen Zeugnisse zahlreicher Erfolge. Besonders stolz ist der Bäckermeister auch auf die Goldwertung bei der Osterbrotprämierung im Jahr 2015
In der Bäckerei Kranich hängen Zeugnisse zahlreicher Erfolge. Besonders stolz ist der Bäckermeister auch auf die Goldwertung bei der Osterbrotprämierung im Jahr 2015 © KLZ / Jonas Rettenegger

Den Erfolg hat sich Kranich lange erarbeitet, bereits seit 1991 steht er gemeinsam mit seiner Frau Monika jeden Tag in der Backstube und im Café, dazu kommen inzwischen zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch die viele Arbeit mache ihm nichts aus, schließlich sei das Bäckerhandwerk seine Berufung. Herauszufinden, wem was schmeckt, zu sehen, was aus Rezepten entsteht und neue Brote zu entwickeln, das fasziniere ihn an der Arbeit. „Anfangs haben wir gebacken wie alle anderen, mit Vormischungen. Das hab ich alles aufgehört – wir haben eigenen Sauerteig, kein Aufbackglumpert und keine Chemie.“

Goldbraun, leicht angezuckert und voll mit Marillenmarmelade
Goldbraun, leicht angezuckert und voll mit Marillenmarmelade © KLZ / Jonas Rettenegger

Treue Kundinnen und Kunden

Das sei nicht immer einfach gewesen, aber die Kundinnen und Kunden würden es danken und Kurt Kranich freut sich umgekehrt über ihre Treue. Zu Beginn war es aber nicht unbedingt einfach: „Wir haben alles selbst gebaut und bis zum Hals Schulden gehabt“, so Kranich. „Und eine Herausforderung war schon, dass wir einen Bub im Rollstuhl bekamen, seither waren wir immer da.“ Missen möchte er die Zeit mit seinem Sohn aber auf keinen Fall: „Für mich überwiegen die schönen Momente. Und von meinem Sohn habe ich so viel gelernt, das ist wunderschön.“