Sie schaffen Neues, gewinnen Vizeweltmeistertitel und verfolgen ihre Träume und Leidenschaften – das sind die fünf Nominierten für die Kategorie „Newcomer“ bei der Wahl zu den Köpfen des Jahres 2023. Sie alle bringen frischen Wind in die Ost- und Südoststeiermark. Aber wem geben Sie Ihre Stimme?

Peter Kirchengast

Peter Kirchengast ist Bio-Meisterbäcker aus Leidenschaft. Vor einem Jahr eröffnete er in Gnas seine Schaubäckerei Vom Lichtenberg, in der er so einiges anders macht: Gebacken wird CO2-neutral mit einem Pellets-Dampfbackofen, der bislang in Österreich einzigartig ist. Und neben Bio- und regionalen Produkten ist dem „zweitbeliebtesten Bäcker der Steiermark” Zero Waste ein Anliegen.

Sein Markengebäck ist das französische Landbrot – sollte das oder eine seiner Süßigkeiten einmal nicht verkauft werden, landen sie aber nicht im Müll, sondern werden vergünstigt über die App Too Good To Go verkauft. „Mein ganzes Leben hat sich verändert, ich lebe meinen Traum“, schwärmt Kirchengast.

Meisterbäcker Peter Kirchengast in seiner Schaubäckerei Vom Lichtenberg
Meisterbäcker Peter Kirchengast in seiner Schaubäckerei Vom Lichtenberg © Julia Schuster

Andreas Haberler

Gerade Furchen, gleichmäßige Pflugbeete, millimetergenaue Geräteeinstellungen – das ist es, was in der Welt des Wettbewerb-Pflügens zählt, in der Andreas Haberler aus Schildbach in diesem Jahr viele Erfolge feiern konnte. Einer der größten dürfte für den 28-Jährigen der Vizeweltmeistertitel bei der Pflüger-WM in Lettland gewesen sein, aber auch als „Newcomer“ wurde er in Kuldīga ausgezeichnet. Von Kindesbeinen an ist Haberler von Traktoren begeistert. Kein Wunder also, dass er schon Pläne für die Zukunft schmiedet. „2024 ist das große Ziel der Staatsmeistertitel. 2025 möchte ich gerne an der WM in Tschechien teilnehmen.“

Andreas Haberler konnte heuer einige Erfolge feiern – unter anderem den Vizeweltmeistertitel bei der Pflüger-WM
Andreas Haberler konnte heuer einige Erfolge feiern – unter anderem den Vizeweltmeistertitel bei der Pflüger-WM © Privat

Jaimy Reisinger

Die 23-Jährige zeigt sich gerne von der süßen Seite, in der Branche wird sie als Ausnahmetalent gehandelt. 2019 gewann sie – gerade einmal fünf Tage nach der Lehrabschlussprüfung – den österreichischen Falstaff Young Talents Cup. 2023 setzte sie noch eines drauf und wurde bei der Rolling Pin-Convention in Graz zur „Pâtissiere des Jahres“ gekürt.

Reisinger, die in Weiz aufgewachsen ist und deren Eltern Tattoostudios in Gleisdorf betreiben, hat die Leidenschaft für die Gastronomie schon in die Wiege gelegt bekommen: „Im Wirtshaus meiner Oma habe ich schon früher fleißig geholfen. Ich habe immer schon viel gebacken und Teig genascht“, erzählte sie im Kleine Zeitung-Interview.

Jaimy Reisinger wurde vom Rolling Pin zur <u>„Pâtissiere des Jahres“ gekürt</u>
Jaimy Reisinger wurde vom Rolling Pin zur „Pâtissiere des Jahres“ gekürt © Moving Stills Medienagentur

Es folgte eine Lehre als Konditorin bei der Zuckerbäckerei „Fitz“ in Feldbach und der Weizer „Konditorei Schwindhackl“. Erfahrungen sammelte sie unter anderem in der renommierten Schule „Le Cordon Bleu“ London und im legendären Berliner Dessertrestaurant Coda-Bar (2 Michelin-Sterne). Bis Oktober dieses Jahres tischte sie im Haubenrestaurant „Artis“ in Graz auf, seit November kommen die Kreationen der Dessert-Künstlerin auch am Wörthersee auf die Teller. Reisinger übernahm die Patisserie im Restaurant von Spitzenkoch Hubert Wallner.

Julian Friedl

Mit seinem Video-Podcast „Von Nix Kommt Nix“ mischt Julian Friedl seit Juni dieses Jahres die österreichische Podcast-Szene auf. Alle zwei Wochen spricht er darin mit erfolgreichen Persönlichkeiten aus Österreich über ihre Karriere. „Audio-Podcasts gibt es wie Sand am Meer. Um in diesem Geschäft bestehen zu können, braucht man eine Nische“, sagt der gebürtige Fehringer.

Julian Friedl spricht mit seinen Gästen im Video-Podcast „Von Nix Kommt Nix!“ über das Scheitern
Julian Friedl spricht mit seinen Gästen im Video-Podcast „Von Nix Kommt Nix!“ über das Scheitern © Sebastian Friedl

Das erste Mal vor dem Mikrofon stand er während seiner Schulzeit an der Hbla Oberwart, wo er das Schulradio „Prodio“ mitbegründete. „Wir hatten die Aufgabe, eine Radiosendung von Grund auf zu produzieren. Da hat mich das Radiofieber gepackt.“ Nach der Schule folgte ein kurzer Abstecher zum Privatsender Puls 4, bevor er von 2019 bis 2023 beim Privatradiosender Antenne Kärnten arbeitete.

Raphael Grassel

Als ehemaliger DJ hat Raphael Grassel bereits Erfahrung in der Nachtgastronomie gesammelt, bevor er gemeinsam mit dem Schü-Gründer Felix Koller Ende Dezember 2022 einen neuen Club eröffnete. Seither ist „Vaibz“ der Dreh- und Angelpunkt für die oststeirische Jugend. Damit aber noch nicht genug: Mit seinem Team sorgt er nebenbei auch, dass Hartberg zu einem Treffpunkt für junge Erwachsene wird. Und das in Form eines Beachclubs im Sommer, wo mitten am Hauptplatz Sand aufgeschüttet und Getränke serviert wurden. Aber auch im Winter ist das „Vaibz“-Team in der Innenstadt vertreten.

Raphael Grassel mischt die Hartberger Szene auf
Raphael Grassel mischt die Hartberger Szene auf © kk