Das Unterfangen ist ein gewagtes. Im heuer eröffneten Gourmetlokal "Zur Goldenen Birn" im Grazer Parkhotel setzen Chefkoch Alexander Posch, Patissier Jan Eggers und Parkhotel-Chef Philipp Florian auf ein Menü mit höchsten Ansprüchen: Um 170 Euro können anspruchsvolle Gourmets bei einem ganze 9 Gänge und 10 Happen umfassenden Menü, das sich als Hommage an die Küche der Kronländer versteht, die Gaumen schnalzen lassen.

Dementsprechend hoch ist die Spannung angesichts der ersten Bewertungen in den Restaurantführern. Die erste ist jetzt da - im "Große Restaurant & Hotel Guide" ("Bertelsmann Guide"), der seit 1997 jährlich aufgelegt wird - mittlerweile von der HDT Medien GmbH verlegt und erscheint in Kooperation mit der Arvato AG, einer Tochter der Bertelsmann AG. Getestet werden Lokale im gesamten deutschen Sprachraum samt dem Elsass und Südtirol. 

Nach der Premierenkritik atmete man im Parkhotel wohl kollektiv auf: "Graz hat fraglos ein kulinarisches Aushängeschild der Extraklasse hinzugewonnen", heißt es da. Mit einer Bewertung von 3,5 Hauben liegt man in Graz noch vor dem Restaurant „Artis“ mit Philipp Dyczek (3 Hauben). Es ist der höchste Neueinstieg Österreichs und bedeutet auch, dass man in Graz in den Bewertungen an die Spitze rückt. Getestet wurden allerdings vergleichsweise wenige Lokale - im Parkhotel schauten die Tester auch gleich im "Florian" (2 Hauben) vorbei, dazu im Kehlberghof (ebenfalls 2). Andere Spitzenlokale - wie etwa Dauer-Spitzenreiter Didi Dorner im Magnolia oder Schmidhofer im Palais - wurden nicht getestet. Richtig spannend wird es, wenn der druckfrische Gault & Millau 2024 Mitte November erscheint.

Die erste Bewertung nimmt man sich in der „Birn“ nun zum Anlass, um ab sofort ein neues Gourmetmenü zu servieren - die neuen Gerichte tragen Namen wie "Die Goldene Ente des Teufels" (Gebackene Ente, Eierschwammerl, Speck) und "Venedig in Wien" (Saibling, Salsa Verde, Wagyu).