Unter dem Titel "Grenzen Töten" wurde Samstagnachmittag in der Grazer Innenstadt demonstriert. Gefordert wurde ein "sofortiges Ende aller Abschiebungen, ein Stopp der Abschiebezentren, die Evakuierung aller Geflüchteten-Lager, die Entkriminalisierung der Seenotrettung und die ernsthafte Bekämpfung der Fluchtursachen" sowie ein solidarisches Asylsystem und Bleiberecht für alle.

Treffpunkt war beim 16.30 Uhr am Schloßbergplatz, obwohl es kurz davor stark geregnet hatte, nahmen zwischen 200 und 300 Personen an der Demonstration teil. Die lange Marschroute führte an den Parteizentralen vorbei, wo es Redebeiträge gab - teilweise Aufnahmen mit Geschichten von Geflüchteten und Betroffenen von Abschiebung. Vorbei an den Grünen am Kaiser-Franz-Josef-Kai und dem SPÖ-Pavillon im Volksgarten ging es zur ÖVP-Zentrale am Karmeliterplatz, wo die Demonstrantinnen und Demonstranten skandierten: "Ganz Graz hasst die ÖVP!". Hier sicherte ein großes Polizeiaufgebot Eingang und Front ab - die Demonstration blieb jedoch zu jedem Zeitpunkt friedlich. Die Schlusskundgebung fand vor dem Polizeianhaltezentrum in der Sauraugasse statt, wo die Demonstrierenden ihre Solidarität mit Inhaftierten zeigen wollten.

Es kam dabei auch zu Behinderungen im öffentlichen Verkehr.

"Wochenende für Moria" wandert nach Wien

Die Aktivistinnen und Aktivisten der "Wochenende für Moria" pausieren am langen Wochenende und unterstützen die Demo "Grenzen Töten".  
Am Freitag, den 11. Juni, trifft man sich um 16 Uhr am Karmeliterplatz, wo man mit der Netzwerkgruppe Geflüchete Menschen der katholischen und evangelischen Kirche ein buntes Rahmenprogramm veranstaltet. Am Samstagvormittag macht man sich dann auf den Weg nach Wien: Gemeinsam wandern sie eine Woche lang - bis zum Freitag, den 18. Juni - über den Wechsel in die Bundeshauptstadt, wo der breit organisierte "Umbrellamarch" für eine menschliche Asylpolitik stattfindet.

Sie haben dabei nicht ganz so weit wie ein Vorarlberger, der ein ähnliches Unterfangen unternimmt: Harald Purkart aus Meiningen läuft ab Sonntag barfuß von Meiningen nach Wien, um auf die Situation der Flüchtlingslager in Griechenland aufmerksam zu machen.