Die vier Grazer Studentinnen haben an diesem langen Tag in Traiskirchen schon fast alles an die dort untergebrachten Flüchtlinge verteilt: Sachspenden von Kleidung bis Kinderspielzeug, Hygieneprodukte und Lebensmittel – portionsweise in Gefrierbeutel abgepackt. Durch den Zaun geben sie noch vorgekochtes, kaltes Essen; einem kleinen Jungen reichen sie den letzten Keks. Stunden zuvor fuhren die jungen Frauen aus privatem Antrieb mit ihrem vollbepackten Auto von Graz zum größten heimischen Flüchtlingslager: „Wir wollten endlich etwas tun.“

Das ist die schlichte Antwort auf die Frage, warum vier Studentinnen Mitte 20 ins Auto steigen und losfahren. Die Flüchtlingspolitik der letzten Monate beschäftigte Julia Katzianka, Angelika Kobl, Carina Steger und Nicole Nguyen – und hinterließ zunächst Wut und Ratlosigkeit. Bis sie beschlossen, zu handeln: Machen statt Ohnmacht.