Am vergangenen Wochenende stand wieder die große Muruferreinigung in Graz an. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch mehrere Politiker um Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) beteiligten sich neben vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Sowohl am Land als auch im Fluss wurde bei strahlendem Sonnenschein der gesamte achtlos weggeworfene Müll eingesammelt. Kuriosester Fund waren zwei Autositze.

Dazu startet man in Graz nun eine neue Kampagne, die zur Bewusstseinsbildung beitragen soll: „Graz, bleib sauber“. Die Folgen von „Littering“, also achtlosem Wegwerfen von Abfall, sind nicht nur unschön, sondern auch schlecht für die Gesundheit, die Böden, Gewässer und Pflanzen. Durch Sonneneinstrahlung, Klima und Wettereignisse kommt es zum Abrieb und Zerfall und damit zum Eintrag der Schadstoffe in den Boden.

Trauriger Spitzenreiter ist nach wie vor der Zigarettenstummel. Auf Basis von Untersuchungen in Wien wurde für Österreich eine jährliche Menge von 5,3 Milliarden (!) unsachgemäß entsorgter Zigarettenstummel errechnet. Ihre Filter bestehen aus Kunststoffen, können nicht biologisch abgebaut werden und zerfallen in einem 10 bis 15 Jahre andauernden Prozess in viele toxische Mikropartikel. „Insbesondere im Bereich der Haltestellen haben wir eine starke Verschmutzung durch die Zigarettenreste“, berichtet Burkhard Steurer, Leiter des Bereichs Stadtraum bei der Holding Graz, die jährlich insgesamt 5,3 Millionen Quadratmeter (!) öffentliche Flächen reinigen muss. Und das, „obwohl alle Abfallbehälter in diesen Bereichen mit Aschenbechern ausgestattet sind. Für die Raucher sind das nur ein paar Schritte, die sie machen müssen. Für uns hunderte, kostenintensive Stunden, diesen Abfall wieder zu beseitigen“, so Steurer. Insgesamt hofft man bei der Holding, dass sich mit der Einführung des Pfands auf Dosen und Plastikflaschen ab 2025 auch der achtlose Umgang mit Abfall zum Besseren wendet.

10.000 Aschenbecher to go ab Mai in Grazer Trafiken erhältlich

Mit der kostenlosen Ausgabe von 10.000 „Aschenbechern to go“ macht die Stadt Graz nun zusammen mit den Trafikantinnen und Trafikanten ein Angebot für eine ordnungsgemäße Entsorgung von Zigarettenresten. In allen 84 Trafiken der Stadt werden ab Anfang Mai Taschenaschenbecher an Kundinnen und Kunden verteilt. „Wir sind stolz darauf, dass alle Grazer Trafikantinnen und Trafikanten bei der Aktion mitmachen und sich als umweltbewusste und verantwortungsvolle Händlerinnen bzw. Händler präsentieren“, sagen Landesgremialobfrau Barbara Mannsberger und Monopolstellenleiter Andreas Marketz. Mit der Verteilung der Taschenaschenbecher würde man aktiv zur Förderung einer nachhaltigen Gesellschaft beitragen.