Dass man vom Land in die Stadt gezogen ist, kann man vielleicht nicht unbedingt behaupten: Das „PEP. deli vom land“ war bislang in einem Bürokomplex in der Alten Poststraße, nahe der FH Joanneum, untergebracht. Von dort ist man mit Jahresbeginn in die Innenstadt, mitten ins Joanneumsviertel, gezogen. Während es per Rolltreppe in der nach wie vor hochmodernen Architektur von Nieto Sobejano Arquitectos hinunter zur Kunst und Kultur geht, wird ebenerdig jetzt Hausmannskost serviert – gekocht aus dem „Besten von Land“, eine Liste regionaler Produzenten, die vor allem aus der Oststeiermark kommen, ist in der Speisekarte zu finden.

Mit vielen Pflanzen und gemütlichen Sitzmöbeln im Mid Century Stil ist das Lokal jetzt wohnlicher geworden, gleich beim Eingang gibt es ein kleines Regal, in dem man die Namensgeber des Lokals, nämlich Delikatessen vom Land wie selbstgemachte Sirupe und Marmeladen einkaufen kann. Aufgekocht wird von Montag bis Freitag zu Mittag, ab Mittwoch gibt‘s auch eine Abendkarte und/oder Überraschungsmenüs mit drei bis fünf Gängen. Großer Beliebtheit haben sich schon in Eggenberg die Themenabende erfreut, die werden auch in Graz fortgesetzt – demnächst mit „Herzhaftes aus GroßmuttersKüche“ am 15. März.

Wir machen‘s uns diesmal einfach und haben für den ersten Besuch im „PEP.“ schon ein Überraschungsmenü (Drei Gänge um 51,90 Euro) vorbestellt – nach einer kurzen Nachfrage, was wir nicht essen können und dürfen (praktisch nix gottseidank) kann es auch schon bald losgehen. Vorab kommt etwas Jourgebäck mit einem auffallend guten Kernöl-Kren-Aufstrich, dann folgt Gang Nummer eins: Eine unglaublich zarte Kalbsleber in einem gschmackigen Safterl, dazu ein selbst gebackenes Blätterteig-Salzstangerl und Wachtel-Spiegelei. Fleischlastig geht es mit dem Gruß aus der Küche weiter, liebevoll in kleinen Tassen auf einem Holzbrett serviert wird eine Rindsuppe vom Almochsen mit einem hausgemachten Fleischstrudel – Strudel sind eine Spezialität des Lokals – als Einlage. Und auch zum Hauptgang wird‘s noch ein drittes Mal deftig und fleischlastig, ein Rindsfilet mit Trüffel-Pürree lässt uns mit der Zunge schnalzen. Gut, dass das Dessert dann ein Kontrastprogramm bietet – ein fein säuerliches Sauerrahm-Limetten-Basilikumsorbet, serviert im Glas: Weil es noch mit Prosecco aufgeschüttet wird.

Unser Fazit: Ein sehr sympathischer Neuzugang in der Grazer Innenstadt – das kulinarische Angebot ist vielleicht nicht besonders modern, dafür aber g‘schmackig und mit besten regionalen Zutaten gekocht, das Service wird flott und mit viel Herz erledigt. Und nicht zu vergessen: Im Sommer gibt es im Joanneumsviertel einen der vielleicht feinsten Gastgärten von ganz Graz.

PEP. deli vom Land: Kontakt und Öffnungszeiten

Joanneumsviertel 6, 8010 Graz
Tel.: +43 676 40 89 470
deli@pep-graz.at
www.pep-graz.at

Geöffnet Montag 10–15 Uhr,
Dienstag 10–18 Uhr,
Mittwoch bis Freitag
10 Uhr bis abends (Küche bis 20 Uhr)
Samstag, Sonntag und Feiertag geschlossen!