2020 wurde das Chaletdorf in Haus im Ennstal unter dem Namen „Bergresort Hauser Kaibling“ eröffnet. Und sorgte für heftige Diskussionen um versteckte Zweitwohnsitze und kalte Betten. Das liegt dem Geschäftsführer des Betreiberunternehmens „Alps Resorts“, Gerhard Brix, schwer im Magen: „Wir sind damals unverschuldet in den Fokus gerückt worden, aufgrund der zeitlichen Nähe mit der Gemeinderatswahl. Damals wurden uns Dinge unterstellt, die man nur schwer wegbekommt.“

Seit vier Jahren ist das Chaletdorf in Betrieb. Sehr erfolgreich, wie er betont: „Wir haben 365 Tage im Jahr offen, davon 237 Vollbelegstage – das ist ein Spitzenwert.“ 2023 kam man auf knapp 84.000 Nächtigungen, das sind 17,6 Prozent aller Nächtigungen in der Gemeinde Haus im Ennstal. „Dass in der Hauptsaison nur die Eigentümer vor Ort sind und es den Rest der Zeit dunkel ist, stimmt also nicht.“

Mehr Auslastung in Nebensaison

Ebenso wenig nehme man anderen Tourismusbetrieben die Gäste weg, sagt der Alps Resorts-Geschäftsführer. Ist es in der Region voll, ist die Auslastung geringer. Dafür punkte man vor allem in der Nebensaison, wenn andere geschlossen haben. „In der Hauptsaison Jänner und Februar liegt unser Anteil bei rund 15 Prozent. In den Nebensaisonen April und Mai steigt er auf 22 und 32 Prozent, im Oktober und November auf 30 und 40 Prozent.“

Alps Resorts-Eigentümer Brix in seiner Anlage in Haus im Ennstal
Alps Resorts-Eigentümer Brix in seiner Anlage in Haus im Ennstal © KLZ / Veronika Höflehner

Nach Anfangsschwierigkeiten ist auch das im Rezeptionsbereich befindliche Restaurant in festen Händen. Seit Herbst hat es Adel Salkic gepachtet. Der Altirdninger führte unter anderem in Aigen im Ennstal das „Burgeratelier“. Nun ist das Restaurant „kAlps“ sein neuer Hauptsitz, dort werden Burger, Pizza und Pasta angeboten. „Viele glauben, das Restaurant ist nur für das Resort, es ist aber für alle offen“, will Salkic auch Einheimische ansprechen.

Keine versteckten Zweitwohnsitze

Alles in allem bringe das Bergesort Hauser Kaibling der Region 15 bis 20 Millionen Euro an Wertschöpfung, bekräftigt Brix. „Wir arbeiten nachhaltig und seriös. Wir sind keine Glücksritter, die nur den schnellen Schilling machen wollen.“ Das gelte nicht nur für jetzt, sondern auch in Zukunft. „Die rechtliche Konstruktion stellt nachhaltig sicher, dass das Resort immer nur touristisch betrieben wird.“ Man könne nicht einzelne Chalets nach zehn oder zwanzig Jahren aus dem Betreibervertrag entnehmen: „Der Zweck ist die Betreibung als Ganzes.“

Dieses Konzept scheint gut zu funktionieren, führt das 2011 gegründete Unternehmen doch mittlerweile 39 Resorts in Westösterreich (siehe Faktbox). Und ist damit laut Eigendefinition der größte touristische Beherberger des Landes, spezialisiert auf Appartements und Ferienhäuser. Man habe sich einen guten Ruf erarbeitet und eröffne „jedes Jahr mehrere neue Anlagen“, ist Brix stolz. Nicht selten kämen dabei Gemeinden oder Eigentümer auf das Unternehmen zu, weil es mit anderen Betreibern nicht funktioniere.

Steirische Erweiterungspläne

Welche Projekte stehen in der Steiermark noch am Programm? Die bestehenden Standorte in Eisenerz und auf der Turracher Höhe werden erweitert, in Murau soll es ein weiteres neues Projekt geben. Auch im Ausseerland laufen Gespräche mit Bauträgern, so Brix. Bekommt auch das Bergresort Hauser Kaibling weitere Chalets? „Dieses Projekt ist abgeschlossen“, verneint er.