Ab heute, Dienstag, rücken in der Steiermark bei Coronavirus-Verdachtsfällen mobile Teams des Roten Kreuzes aus. Sie fahren direkt zu den Patienten nach Hause, um einen Abstrich abzunehmen. Insgesamt drei Teams mit eigens geschulten Sanitätern stehen an sieben Tagen der Woche zur Verfügung. So weit das Land in einer Aussendung.

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Die mobilen Teams werden in angemieteten, unauffälligen Pkw unterwegs sein, heißt es vom Roten Kreuz. Landesrettungskommandant Peter Hansak zur Kleinen Zeitung: "Die Mitarbeiter werden auch nicht in Uniform auftreten, damit man sie vom herkömmlichen Sanitätsdienst unterscheidet." Sie würden vor Ort die notwendigen Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Kittel und Maske) treffen, man wolle aber nicht den Eindruck überbordender Vorkehrungen entstehen lassen.

Aviso und Ausweis

Die Rotkreuz-Mitarbeiter kommen aber nie unangekündigt und weisen sich vor Betreten der Wohnung aus. Auch könne man diese Corona-Testungen nicht einfach bestellen. "Nur nach Abklärung über das Gesundheitstelefon 1450 und wenn ein begründeter Verdacht besteht, kommen die Teams zu den Patienten", betont Hansak.

Die Sanitäter nehmen Rachenabstriche bei den Patienten ab und liefern die Proben zu den Auswertungsstellen. Nach spätestens 48 Stunden sollen die Betroffenen von einem Amtsarzt angerufen und über das Ergebnis aufgeklärt werden. Außerdem hinterlassen die mobilen Teams eine Info-Mappe mit den wichtigsten Verhaltensregeln sowie einen Vorrat an Schutzmasken bei den getesteten Personen. Diese seien nicht für die Angehörigen vorgesehen, sondern für den möglicherweise Erkrankten selbst, sagt der Landesrettungskommandant. Kosten entstehen für den Betroffenen keine.

Entlastung der Spitäler

Mit dieser Maßnahme sollen die Risiken einer Ansteckung von weiteren Personen minimiert und die Ambulanzen und das Spitalspersonal entlastet werden, ergänzt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.

Bei einem Verdacht einer Erkrankung durch das Coronavirus wird weiterhin geraten, das Gesundheitstelefon unter 1450 oder die Hotline zum Coronavirus 0800 555 621 zu rufen - und keine Arztpraxis oder eine Spitalsambulanz aufzusuchen.

Bedankt

LH Hermann Schützenhöfer wollte am Rande "Innenminister Karl Nehammer, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß sowie ihren Teams für deren Einsatz rund um die Uhr danken. Wir dürfen die aktuelle Situation und die möglichen Entwicklungen nicht unterschätzen, gleichzeitig ist es aber von Bedeutung, dass wir nicht in Hysterie verfallen."

Soziallandesrätin Doris Kampus wiederum bedankte sich "sehr herzlich insbesondere bei den mobilen Rotkreuz-Teams, aber auch allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen für ihren herausfordernden Einsatz. Die Steirerinnen und Steirer können beruhigt sein. Sie wissen, dass sie gut versorgt sind."