Das vom steirischen Verkehrsverbund angebotene Freizeitticket trotzt dem Klimaticket-Boom. 97.000 der nur an den Wochenenden und Feiertagen gültigen Tagestickets um zwölf Euro gingen im Vorjahr über den Schalter, immerhin um rund 10.000 mehr als im Jahr zuvor. „Der Freizeitverkehr ist für viele der Einstieg in den öffentlichen Verkehr“, betont Bernhard Breid, zuständiger Referatsleiter in der Abteilung 16 des Landes. Über Kooperationen versucht der Verbund jedes Jahr, attraktive Ausflugspakete zu schnüren. Heuer steht die bequeme Öffi-Anreise in die klassischen DAC-Weinbaugebiete der Süd-, Ost- und Weststeiermark im Fokus. Der Slogan: „Mit Bahn und Bus zu Wein und Genuss“.

Bis zur Tarifumstellung im Juli kostet das Freizeitticket auch heuer zwölf Euro, danach 13 Euro pro Person (Preis gilt auch für größere Hunde). Dafür kann man den ganzen Tag lang sämtliche Verkehrsmittel im Verbund (inklusive ÖBB) nutzen. Da und dort gibt es saisonal dichtere Takte bzw. Angebotsverbesserungen. Einige Beispiele:

Wie aber kommt man nun mit den Öffis auf die angepriesenen Weinberge und zu den Buschenschenken? Da verweisen Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) und Verkehrsverbund-Geschäftsführer Peter Gspaltl auf die bereits gute Erschließung dieser Regionen durch S-Bahn und RegioBus, wobei man bei den Netzplanungen eine möglichst gute Anbindung der Naherholungsgebiete miteinfließen ließ. Für die „letzte Meile“ vom Zielbahnhof bzw. von der Bushaltestelle zum Ausflugsziel stünden Mikro-ÖV-Lösungen wie das „WEINmobil“ (Südsteirische Weinstraße) oder „regioMOBIL“ zur Verfügung. Deren Ausgestaltung liege allerdings in der Hand der jeweiligen Tourismusverbände, erklärt Gspaltl. In der Südsteiermark und im Raum Hartberg ist das Angebot gut, anderswo gebe es noch Lücken.

Simone Schmiedtbauer (ÖVP), von Lang schmunzelnd als „Weinlandesrätin“ tituliert, lobt das neue Freizeitticket als „Genuss verbunden mit Nachhaltigkeit“. Dass man das eine oder andere Glaserl steirischen Wein ohne schlechtes Gewissen genießen könne, runde das Angebot noch ab. Und Weinbaudirektor Werner Luttenberger, der auf das heuer bereits 240 Jahre bestehende Buschenschank-Gesetz und die bald 70-jährige Geschichte der Südsteirischen Weinstraße verwies, kündigte auch wieder attraktive Öffi-Pakete rund um die großen Weinveranstaltungen des Jahres an.