„Mehl Gries Beton – die Rösselmühle im Gespräch“: Unter diesem Titel wird am Donnerstag am Grazer Griesplatz eine Ausstellung eröffnet, die sich mit dem Industriedenkmal befasst, das zuletzt eine Brandstiftung erlebte und nun abgetragen werden soll, befasst.

Studierende am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie haben mit der Spurensuche schon vor dem Brand begonnen. Die 22 Schautafeln sind bis 3. Februar am Griesplatz, dann vom 6. Februar bis 1. März im Volkskundemuseum Graz und später an der Uni Graz und am Eisernen Tor zu sehen. Gezeigt werden Fotos, Erinnerungen von Anrainerinnen und Anrainern und früheren Mitarbeitenden, aber auch Konzepte, die sich mit der Zukunft des Areals befassen. Darunter sind Ideen von anliegenden Sozial- und Kultureinrichtungen sowie Abschlussarbeiten von Architektur-Studierenden zur Umnutzung der Mühle. 

„Die Studierenden haben mit ehemaligen Mühlenbeschäftigten und mit Anwohnerinnen und Anwohnern gesprochen. Sie sind den Spuren in die Vergangenheit ebenso wie den Wegen von Mehl und Brot gefolgt und haben das industrielle Bau-Erbe entlang des Mühlgangs erkundet“, schildert Katharina Eisch-Angus, Professorin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie. „Im Laufe der Forschungen haben wir gemerkt, dass die Mühle ein wichtiger Identifikationsanker im Gries ist, an den sich nun auch einiges an Bitterkeit über das fortgesetzte Verschwinden und die Verbauung des gewachsenen Viertels heftet“, hält Eisch-Angus fest. So steht das weithin sichtbare Bauwerk mittlerweile als Symbol für Diskussionen sowohl zur Stadtentwicklung als auch für den gesellschaftlichen Wandel eines Bezirks.