Mit dem Training und der Qualifikation (14 Uhr, ORF 1 live) geht die 68. Vierschanzentournee heute in Innsbruck in ihre dritte Runde. Aufgrund der warmen Temperaturen rund um Weihnachten musste Kunstschnee dem benachbarten Schmirntal zum Bergisel transportiert und dort auf die Schanze aufgetragen werden. Für die perfekte Anlaufspur zeichnet Peter Riedel verantwortlich. Und der nahm sich die Zeit zu erklären, wie so eine Spur entsteht:

"Wir sind in der Regel immer die ersten an der Schanze. Am Donnerstag l haben wir um 8 Uhr mit den Vorbereitungen begonnen. Zwei Leute entfernen die Abdeckplane vom Anlauf, die die Spur gegen Niederschlag und sonstige äußere Einflüsse schützt. Die Spur wird in einen Eisblock gefräst, der 7,5 Zentimeter dick und 13,5 Zentimeter breit ist und hier am Bergisel eine Länge von 105 Metern hat", erzählt Riedel.

Die Basis für den Eisblock würde ein Schnee-Eis-Gemisch, das in die Spur aufgetragen und von der Kühlanlage konstant bei minus 12 Grad gehalten wird, schaffen. "Dadurch gefriert ein Eisblock, in den die Spur gefräst wird. Die FIS-Regularien schreiben vor, dass bei einem Weltcup die Spurtiefe mindestens drei Zentimeter betragen muss. Danach stellen wir auch unsere Fräse ein."

Die Fräse wird aufgesetzt
Die Fräse wird aufgesetzt © Riedel

Und wie geht es dann weiter? "In beide Spurkanäle werden jeweils fünf Rillen gefräst, die längs zur Spur verlaufen. Die Rillen sind ein Zentimeter tief und haben die Aufgabe, bei Niederschlag den Regen abzuleiten bzw. bei Schneefall den Schnee aufzunehmen und eine Staubildung zu verhindern. Das ist vor allem wichtig, um die gleichen Anlaufbedingungen vom ersten bis zum letzten Sportler zu gewährleisten", betont Riedel.

Die Fräse wirbelt viel Schnee und Eis auf
Die Fräse wirbelt viel Schnee und Eis auf © Riedel

Nach dem Fräsen wird die Spur gesäubert und das überschüssige Eis, das weggefräst wurde, mit dem Besen ausgekehrt. "Anschließend ist die Spur soweit sprungfertig. Das ganze Prozedere vom Abdecken bis zur sprungfertigen Spur dauert zirka eine Stunde", so Riedel.