Es war ein brutaler Schicksalsschlag, als Christoph Eugen vergangenen Herbst seine Frau Britta verlor, die bei einer Bergtour tödlich verunglückt ist. Der Steirer ließ sich daraufhin vom ÖSV in seiner Funktion als Cheftrainer der nordischen Kombinierer freistellen, um sich um seinen Sohn Simon kümmern zu können. Im Lauf des Winters stand er seinem Team im Hintergrund in beratender Funktion zur Verfügung und war beim Weltcup in der Ramsau selbst vor Ort. Nach Ende einer weiteren erfolgreichen Saison (Stefan Rettenegger und Joahnnes Lamparter landeten auf den Plätzen zwei und drei im Gesamtweltcup) hat der Murauer nun aber den Entschluss gefasst, sein Amt ganz zurückzulegen.

„Es ist an der Zeit, dass ein anderer den Job macht. Für mich ist die Herausforderung aufgrund der Situation nicht mehr zu bewältigen“, sagt der 47-jährige Erfolgscoach, der die Kombinierer zwölf Jahre als längstdienender ÖSV-Coach betreute. Gänzlich wird Eugen den Sport freilich nicht hinter sich lassen. „Ich lebe ja nahe Salzburg und werde mich künftig im Stützpunkt Rif im Hintergrund weiter einbringen. Entsprechende Gespräche laufen bereits.“ So steht im Raum, dass sich der Steirer künftig dem Kombinierer-Nachwuchs widmen soll.

Viele schöne Momente

Rückblickend auf seine zwölfjährige Tätigkeit als Cheftrainer fallen Eugen viele schöne Momente ein. „Der erste Höhepunkt war die Team-Bronzene 2014 bei den Spielen in Sotschi. Weil wir damals im Vorfeld nicht so stark waren und eigentlich nicht mit einer Medaille rechnen durften“, erinnert sich der Österreicher zurück. „Bewegend war auch die Weltmeisterschaft 2015 in Falun, als Bernhard Gruber den ersten Einzel-Weltmeistertitel für in der Kombination für Österreich holen konnte. Und die Krönung von Johannes Lamparter zum Doppelweltmeister von Oberstdorf war auch etwas ganz Besonderes, das man nie wieder vergisst.“

Seinem Nachfolger kann Eugen mit guten Gewissen sein Team übergeben: „Wir stehen auf sehr guten Beinen, haben den Generationenwechsel erfolgreich vollzogen und können aktuell gleich auf mehrere Spitzenathleten verweisen“, betont der Steirer, der auch einen Wunschkandidaten für seine Nachfolge hat: „Christoph Bieler. Er kennt das Team bestens und passt super rein. Er wäre die perfekte Lösung.“ Alles andere als die Ernennung von Bieler zum neuen Cheftrainer wäre auch eine Überraschung. Der 46-jährige Tiroler hat als Eugens Vertreter das Team durch einen erfolgreichen Winter geführt. So sicherte sich die ÖSV-Mannschaft vor Norwegen und Deutschland den Nationencup.