Es war eine Tatsache, die verwirrte: Karl Schmidhofer, im andauernden Diskussionsprozess um die Nachfolge von Peter Schröcksnadel als ÖSV-Präsident als Kompromisslösung vorgeschlagen, bekam vorerst vom eigenen Skiverband keine Unterstützung. Man enthielt sich also der Stimme. Das wurde allerdings am Tag nach der Marathonsitzung in Salzburg geklärt: Eine rasch einberufene Sitzung zu Mittag endete mit dem Ergebnis, dass auch der steirische Skiverband die Kandidatur von Karl Schmidhofer unterstützt.

"Wir konnte das am Dienstagabend nicht so kurzfristig machen, es sind ja auch viele Fragen zu klären, wie man in dem ganzen Prozess statutarisch vorgehen soll", erklärte Vizepräsident Karl Fischbacher. Man habe klären müssen, was mit der Kandidatur von Renate Götschl passiere, die man unbedingt im steirischen Skiverband habe halten wollen. Das sei nun alles abgeklärt.

Götschl: "Ich habe den Kompromiss akzeptiert

"Ich habe die Kompromisslösung angenommen und akzeptiert. Ich will nicht, dass nicht noch größere Gräben entstehen zwischen den Ländern. Es geht um den Sport und nicht um die Politik, der Sport soll wieder im Vordergrund stehen." Götschl habe das Angebot bekommen, Schmidhofer in der Rolle des als steirische Präsidentin nachzufolgen. "Das will ich auch tun. Ich werde mich in der Steiermark einsetzen, ich würde der Bitte gerne nachkommen und mich sicher einbringen." 

Fischbacher ist jedenfalls voll des Lobes: "Sie hat in den drei Jahren im Skiverband wirklich viel bewegt!"  Doch noch habe sich Götschl Bedenkzeit erbeten. Klar ist aber auch, dass eine Kampfabstimmung am 19. Juni zwischen Götschl und Schmidhofer wohl der Worst Case gewesen wäre. Michael Walchhofer hat ja schon erklärt, dass er den Kompromiss mit Schmidhofer mittrage.

In der steirischen Politik nahm man die Nachrichten sehr wohlwollend auf: "Ich würde mich sehr freuen, wenn es einen sterischen Präsidenten im österreichischen Skiverband gibt. Ich hätte mich aber natürlich auch über eine steirische Präsidentin gefreut, aber ich will und kann die internen Vorgänge nicht kommentieren. Ich freue mich für Karl Schmidhofer, wenn es gelingt, er hat jedenfalls das Format für diesen Posten - es wäre eine exzellente Lösung, wenn auch Renate Götschl dem steirischen Verband erhalten bleibt", sagt Sportlandesrat Christopher Drexler.

Und auch von Peter Schröcksnadel gab es ein knappes Statement: "Das ist ein demokratischer Prozess. Ich akzeptiere das Ergebnis."