Zumindest etwas Positives hatte der dritte Platz von Matthas Mayer bei der Abfahrt in Saalbach: Es war der fünfte Abfahrts-Podestplatz des Kärntners in dieser Saison in Folge. "Ich glaube, ich kann mit meiner Fahrt zufrieden sein. Ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen", sagt der 30-Jährige. Dennoch lag ein wenig Enttäuschung in der Luft. Die kleine Kristallkugel für den Abfahrtsweltcup, die dürfte dahin sein. Beat Feuz wurde hinter Vincent Kriechmayr nämlich Zweiter und baute seinen Vorsprung vor dem letzten Rennen auf Mayer auf 68 Zähler aus. "Theoretisch ist es natürlich noch möglich. Aber im Grunde ist der Abfahrtsweltcup weg. Der Beat lässt sich das nicht mehr nehmen", ist Mayer realistisch. "Ich müsste in Lenzerheide gewinnen oder Zweiter werden und Beat müsse es komplett vergeigen. Ich kann also recht locker ins letzte Rennen gehen."

Feuz nahm nach dem zweiten Platz schon Gratulationen entgegen. "Aber nur für diesen zweiten Platz hier in Saalbach", sagt der Schweizer. "Ich könnte zu viele Beispiele aufzählen, wo noch etwas passiert ist. Es ist also noch alles offen. Wobei ich auch sagen muss: Ich fahre nicht Ski, um die Kugel zu gewinnen. Ich fahre Ski, weil es mir Spaß macht." Die Tatsache, dass Mayer dem 34-Jährigen quasi schon zum Gewinn der Kristallkugel gratuliert hat, lässt Feuz kalt. "Der Mothl hat schon gesagt, die Wertung ist entschieden, als ich nur sieben Punkte oder so vor ihm war. Das ist eine Spielerei", sagt Feuz und muss Lachen.

Kriechmayr vor Super-G-Kugel

Eine Entscheidung könnte heute (10.30 Uhr) im Super-G-Weltcup fallen. Zwei Rennen vor Schluss liegt Kriechmayr 101 Punkte vor Mayer. "Ja, auch hier ist theoretisch noch was möglich, aber der Vinc is ja der gleiche wie der Beat. Ich glaube nicht, dass er sich das noch nehmen lässt", meint Mayer. Und tatsächlich gibt sich Doppel-Weltmeister Kriechmayr ähnlich bescheiden wie Feuz: "Eine g'mahte Wies'n ist das nicht. Hannes Reichelt hat damals vor dem letzten Rennen 99 Punkte Rückstand gehabt und dann noch gewonnen", warnt der Oberösterreicher. Der Super-G-Triumph 2008 war auch der bis dato letzte eines Österreichers. Klaus Kröll holte 2012 den Abfahrts-Weltcup, seither gab es für die rot-weiß-roten Speedfahrer keine Kugel mehr.

Wie Kriechmayr - trotz aller Zurückhaltung - heute doch schaffen will? "Naja, Angriff ist die beste Verteidigung."