Fast das gesamte „Team Hirscher“ ist wieder vereint, jetzt bei Österreichs Schwachstelle, dem Riesentorlauf. Dürfen wir uns also bald wieder über Siege freuen?
MIKE PIRCHER: Na ja, Marcel fehlt uns dafür wohl. Aber Ferdl und ich sind dabei, auch Physio Josef Percht-Jurlov kommt mit uns, dazu kommt Günther Steiner aus Admont. Aber ganz im Ernst: Nein, einen neuen Marcel Hirscher wird es nicht geben. Die Ausgangsposition ist nicht die beste. Aber es gibt schon das eine oder andere Talent, das das Zeug hat, es zu schaffen. So ein kompaktes Team wie zu Maier-Zeiten wird es aber sicher nicht so schnell geben – und auch Seriensieger wie Marcel wohl kaum.

Mit Ferdinand Hirscher ist zumindest „Papa Hirscher“ dabei – was ist seine Aufgabe?
MIKE PIRCHER: Ich sehe ihn als vollwertigen Trainer mit Aufgabenbereichen. Er macht etwas ganz oder gar nicht. Sein Hauptaugenmerk wird aber natürlich auf Skitechnik und Material liegen.

Was hat Sie zur Rückkehr bewogen?
MIKE PIRCHER: Ich war überrascht, als die Anfrage kam. Und ja, ich hab zu Anfang schon auch einmal geschluckt. Aber ich fand die Aufgabe sofort fordernd, reizvoll. Und wenn ich ehrlich bin: Reizvoll war es vergangene Saison auch, aber diese Arbeit war nicht wirklich fordernd. Auch meine Frau war einverstanden – also hab ich zugesagt.

Wann geht es los?
MIKE PIRCHER: Offiziell wohl am 1. Mai. Am Donnerstag gibt es ja noch die Kadersitzung, bei der die tatsächlichen Mannschaften festgelegt werden. Und da wird es wohl einige Diskussionsfälle geben. An sich wird die Mannschaft aber ähnlich aussehen wie in der vergangenen Saison. Aber natürlich mache ich mir schon länger Gedanken - wir haben Programme erstellt, überlegt, wie man alles anlegt, wir hatten auch viele Videokonferenzen. Aber der erste Schritt ist ja jetzt einmal getan. 

Das Hirscher-Erfolgsteam: Marcel, Ferdl - und Mike Pircher
Das Hirscher-Erfolgsteam: Marcel, Ferdl - und Mike Pircher © GEPA pictures

Was sich alle fragen: Wird Marcel Hirscher auch dabei sein?
MIKE PIRCHER: Um ehrlich zu sein: Ich habe schon lange nicht mehr mit ihm gesprochen, darüber jetzt gar nicht. Was ich weiß: Er hat im Vorjahr schon das eine oder andere Video mit seinem Vater angeschaut, hat uns einmal auch inkognito besucht und ist mit durch die Tore gezogen. Sagen wir so: Wenn er Lust hat, ist er immer willkommen. Mit Tipps, mit Know-how, er dürfte natürlich auch wieder durch die Tore fahren. Aber ich denke, das wird nicht oft der Fall sein - wenn überhaupt.