Die Wogen gingen bei Henrik Kristoffersen schon nach Lauf eins hoch, auch nach seinem Sieg in Alta Badia konnte er sich nicht beruhigen. "Das ist kein Klubrennen hier, das ist der Weltcup. Und sie haben erst am Mittwoch begonnen, die Piste zu präparieren", kritisierte der Norweger nach seinem 26. Weltcupsieg, dem ersten auf der Gran Risa.

Kritik, die beim FIS-Renndirektor nicht so gut ankam, obwohl Kristoffersen Markus Waldner explizit ausgenommen hatte, weil der "sich ja auch um die Speed-Disziplinen kümmern muss". Worum es ging? Die Gran Risa präsentierte sich am Sonntag in keinem guten Zustand, nach den Wetterkapriolen der vergangenen Woche nicht unlogisch. Denn drei Tage Dauerregen und Föhn, gefolgt von viel nassem Neuschnee sind für eine Rennpiste schwer zu verdauen.

Emanuel Couder, der bei den technischen Disziplinen für die FIS und Waldner die Aufsicht hat wie Hannes Trinkl in den Speed-Disziplinen über die Präparation wacht, hatte schon am Tag davor gewarnt: "Wir haben alles probiert, aber es hat nichts funktioniert. Wäre es die ganze Nacht klar und kalt gewesen, hätten wir eine super Piste gehabt. Aber wir hatten auch einen Plan B." Und der besagte. Viel Salz und Wasser in die Piste, damit sie hält. Im Bewusstsein, dass es holprig wird. 

Dass es überhaupt gelang, ist übrigens den Pistenteams aus Kitzbühel und Naeba/Japan zu verdanken. Denn die waren bei den Rennen in Alta Badia auf Studienreise und sprangen sofort ein. Ab 5:15 Uhr wurde geschaudelt, gespritzt und gestreut, um das Rennen möglich zu machen.

Kritik gekontert

Die Kristoffersen-Kritik brachte Waldner in Rage: "Das stimmt alles nicht. Die Präparierung des Stocks wurde schon vor einem Monat erledigt, da wurde auch Wasser injiziert. Aber die Umstände haben die ganze Vorarbeit zunichtegemacht. Dass es überhaupt ein Rennen gab, war nur dank der Hilfe und der großartigen Arbeit aller Beteiligten zu verdanken! Früher hätten wir so ein Rennen schon am Morgen absagen müssen!"

Dann entschuldigte sich Waldner aber explizit beim kroatischen Team. Warum? Weil der Zielrichter den Zielraum querte, just in dem Moment, in dem Filip Zubcic ins Ziel brauste. Nur um Zentimeter verfehlte der Kroate den Mann - ein Zusammenprall hätte wohl katastrophale Folgen gehabt. "Wir haben den Mann dann nach Hause geschickt, obwohl er in Tränen ausgebrochen ist nach dem Vorfall", sagte Waldner und erklärte: "Der Startrichter hat gefunkt, dass Zubcic auf der Strecke ist und nach ihm der TV-Break folgt. Der Zielrichter war unkonzentriert, hat das mit Zubcic nicht gehört. Er war nicht fokussiert, das können wir nicht brauchen - ich entschuldige mich vielmals beim kroatischen Team für diesen Fehler!"